Gläser: Gastro-Gewerbe hat besondere Anforderungen

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Sie sind mehr als nur ein Betriebsmittel: Besteck, Teller, Gläser. Gastro-Gewerbe und Hotellerie benutzen diese Untensilien als zauberstäbe, mit denen sie ihre Dienstleistungen dem Gast in vollendeter Form präsentieren. In der Gastronomie sind Gläser, Teller und Besteck in ihrer großen Vielfalt stets unentbehrlich. Zu jeder Mahlzeit wird „ein Glas“ und mehr serviert. Der Service ist geübt darin, Gläser jeglicher Art, Größe und Güte auf einem Serviertablett zu tragen und den Gästen gekonnt zu servieren.

Besteck, Teller, Gläser: Gastro-Profis benötigen eine hohe Sortimentstiefe

Das Spektrum reicht vom Schnapsglas, dem Pinnchen bis hin zum Maß beim Oktoberfest. Art, Zahl und Vielfalt der Artikel sind recht groß. Während der Gastro Service den Gästen das Glas serviert, das heißt persönlich an den Tisch bringt, wird es an der Bar vom Barkeeper buchstäblich über den Tresen geschoben. Gastro ist heutzutage eine gängige Abkürzung für Gastronomie. Insofern werden in Restaurant und Bar die dort verwendeten Ausschankgläser als ein Artikel unter vielen von den Gastronomen und ihrem Team kurz „Gläser Gastro“ genannt.

Das Spektrum reicht vom Schnapsglas, dem Pinnchen bis hin zum Maß beim Oktoberfest. Art, Zahl und Vielfalt der Artikel sind recht groß. ( Foto: Shutterstock- Africa Studio)

Das Spektrum reicht vom Schnapsglas, dem Pinnchen bis hin zum Maß beim Oktoberfest. Art, Zahl und Vielfalt der Artikel sind recht groß. ( Foto: Shutterstock- Africa Studio)

Neues Mess- und Eichgesetz gilt für Gläser „Gastro“

Das „Gesetz über das Inverkehrbringen und die Bereitstellung von Messgeräten auf dem Markt, ihre Verwendung und Eichung sowie über Fertigpackungen“, eher bekannt als Mess- und Eichgesetz, kurz MessEG wurde im Januar 2015 zu den Ausschankmaßen von Gläsern und Krügen geändert. Das hatte teilweise gravierende Auswirkungen auf sämtliche Gläser Gastro. Danach gibt es heutzutage rund anderthalb Dutzend Ausschankmaße. Sie gelten für alle Getränke außer Kaffee, Kakao, Schokolade und Tee. Diese Heißgetränke brauchen nicht in geeichten Gläsern serviert zu werden. Nach dem neuen MessEG muss jedes Ausschankglas in direkter Nähe zum Eichstrich einen Hinweis auf den Hersteller sowie das CE-Zeichen der EU tragen. Damit sind diese Gläser Gastro als Behältnisse für den gewerblichen Ausschank offiziell zertifiziert. Der Gast bekommt von diesen neuen Gastro Formalien so gut wie nichts mit. Ihn interessiert im Grunde genommen lediglich die Glasfüllung bis zum Eichstrich. Sofern Getränke in Krügen aus Ton oder Keramik ausgeschenkt werden, muss auf Wunsch des Kunden die Füllmenge mit einem Umfüllmaß nachgewiesen werden.

Für die Gläser Gastro gelten jetzt die folgenden Ausschankmaße:

  • Gastro-Gläser „cl“: 1, 2, 4, 5, 10 cl
  • Gastro-Gläser „unter einem Liter“: 0,1 , 0,15 , 0,2 , 0,25 , 0,3 , 0,33 , 0,4 , 0,5 Liter
  • Gastro-Gläser „ab einem Liter“: 1, 1,5 , 2, 3, 4, 5 Liter

Die bislang verwendeten Gastro-Gläser können auch weiterhin verwendet werden, und zwar solange, bis der vorhandene Glasbestand zu Bruch gegangen ist. Das kann für die Gläser Gastro, je nach Art und Größe des Gastro-Betriebes, eine durchaus mehrjährige Übergangszeit bedeuten.

Den Gast kümmert diese Formalismus und Bürokratismus in der Gastronomie herzlich wenig. Ihn interessiert vielmehr das ausgewogene Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Tatsache, dass sein Glas nie halbleer, sondern immer halbvoll ist. (Foto: Shutterstock- oizostudio)

Den Gast kümmert diese Formalismus und Bürokratismus in der Gastronomie herzlich wenig. Ihn interessiert vielmehr das ausgewogene Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Tatsache, dass sein Glas nie halbleer, sondern immer halbvoll ist. (Foto: Shutterstock- oizostudio)

Europäischer Tätigkeitsbereich: einheitliche Messgeräte-Richtlinie

Die Europäische Union arbeitet schon seit Mitte der 2000er Jahre an einer einheitlichen europäischen Richtlinie über Messgeräte. Diese Richtlinie 2004/22/EG wurde im April 2004 veröffentlicht und in Kraft gesetzt. Die EU-Mitgliedsländer haben eine rund zehnjährige Übergangszeit, um ihre eigenen Gesetze dementsprechend anzupassen. Die Richtlinie gilt für eine Vielfalt an unterschiedlichen Messgeräten, vom Wasserzähler über Wärmezähler bis hin zum Durchflussmesser und der Eichung von Messgeräten wie Gläser Gastro als Ausschankgefäße. Diese Deregulierung hat naturgemäß Pro & Kontra zur Folge. Als ein Plus sehen die Gastronomen die Möglichkeit, zukünftig ausländische Getränke in den dortigen Originalgläsern sowie in den im Heimatgebiet gängigen Gebinden ausschenken zu können. Beispiele dafür sind das englische Bier in Pints oder auch der elsässische Wein in den typisch hohen Stilgläsern aus dem Elsass ohne Eichstrich.

Den Gast kümmert diese Formalismus und Bürokratismus in der Gastronomie herzlich wenig. Ihn interessiert vielmehr das ausgewogene Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Tatsache, dass sein Glas nie halbleer, sondern immer halbvoll ist. Er rechnet auch nicht die Preisgestaltung nach, ob in der Relation Preis zu Menge das 0,4er Bier billiger oder teurer ist als das 0,5er, oder ob der „falsche“ Schoppen 0,2 Wein ebenso viel kostet wie der „echte“ mit 0,25l. Die Gastronomen hingegen müssen ihre Gläser sukzessive alt gegen neu austauschen und langfristig ihr komplettes Sortiment an Ausschankgläsern auf den neuesten Stand bringen.


Bildnachweis: © Fotolia – Titelbild Lenslife,

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