Tausende Kryptowährungen am Markt: Ist das überhaupt sinnvoll?

0

Innovation, Spekulation und Chaos liegen im Krypto-Sektor oft nah beieinander. Was mit Bitcoin als revolutionärem Zahlungs- und Wertaufbewahrungssystem begann, hat sich zu einem unüberschaubaren Meer an digitalen Münzen entwickelt.
Je nach Quelle schwirren heute zwischen rund 11.000 und über 25.000 verschiedene Kryptowährungen durch den Markt. Täglich kommen neue Projekte hinzu, manche ambitioniert, andere kaum mehr als ein Meme mit Token-Funktion.
Diese Vielfalt wirft unweigerlich die Frage auf, ob wirklich jede dieser Währungen einen Platz am Krypto-Markt verdient oder ob hier nicht längst eine Überhitzung stattfindet.

Warum ständig neue Kryptowährungen entstehen

Blockchains wie Ethereum oder Binance Smart Chain erlauben es praktisch jedem mit grundlegenden Programmierkenntnissen, in wenigen Minuten einen eigenen Token zu erschaffen. Open-Source-Codes gibt es frei zugänglich im Netz. Smart Contracts lassen sich größtenteils problemlos kopieren und anpassen.
Die Motivation hinter neuen Coins ist vielfältig. Ernsthafte Projekte wollen Probleme lösen, die große Player wie Bitcoin oder Ethereum nicht adressieren, etwa extrem schnelle Transaktionen, energieeffiziente Konsensmechanismen oder maßgeschneiderte Lösungen für Branchen wie Logistik, Gaming oder DeFi. Daneben existieren Token, die als Eintrittskarte für ein Ökosystem dienen, sei es eine Handelsplattform, ein NFT-Markt oder eine dezentrale App.
Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold. Meme-Coins wie Dogecoin oder Shiba Inu haben gezeigt, dass ein Coin auch ohne tieferen technischen Nutzen populär werden kann, wenn er den Nerv der Community trifft. Andere Token wiederum spielen bewusst mit Glücksspiel-Elementen, fungieren als Einsatzmittel auf Online-Casino-Plattformen oder werden in Games integriert, um Gewinne oder Items handelbar zu machen.
Wer sich einen Eindruck davon verschaffen möchte, wie solche Konzepte in der Praxis aussehen, findet in diesem Testbericht zum Lucky Block Casino ein Beispiel dafür, wie Kryptowährungen nahtlos in ein Spielerlebnis eingebettet werden können.

Mehr Auswahl, mehr Chancen?

Auf den ersten Blick klingt Vielfalt verlockend. Mehr Projekte bedeuten mehr Ideen, mehr Wettbewerb und damit oft auch schnellere Innovation. Jeder, der ein Problem erkennt, kann es theoretisch mit einem eigenen Token angehen, statt jahrelang auf Änderungen bestehender Systeme zu warten.
Leider ist der Markt aber längst so fragmentiert, dass selbst erfahrene Investoren ins Schwitzen geraten, wenn es darum geht, echte Chancen von Luftnummern zu unterscheiden. Täglich entstehen neue Coins, deren einzige Existenzberechtigung im Versuch liegt, von einem Trend zu profitieren, bevor er wieder verpufft. Die Informationsflut erschwert die Entscheidungsfindung, und oft fehlt Transparenz zu Team, Technik oder langfristiger Vision.
Auch für Börsen ist diese Masse eine Herausforderung. Nicht jeder Coin schafft es auf die großen Handelsplattformen, viele bleiben in Nischenbörsen gefangen, wo Liquidität und Handelssicherheit fraglich sind.

Welche Arten von Kryptowährungen es gibt und wofür sie genutzt werden

Um einen Überblick über Funktionen und Use-Cases zu behalten, bietet es sich an, Kryptowährungen zu kategorisieren. Zunächst gibt es klassische Währungen wie Bitcoin, deren Hauptzweck in der Wertaufbewahrung und -übertragung liegt. Dann folgen Plattform-Token wie Ethereum oder Solana, die Smart-Contract-Funktionalität bieten und als Basis für unzählige andere Projekte dienen.
Stablecoins wie Tether oder USD Coin sind an den Wert einer Fiatwährung gebunden. Sie spielen eine zentrale Rolle als sicherer Hafen bei hoher Volatilität. Utility-Tokens wiederum sind quasi Schlüssel zu bestimmten Ökosystemen. Sie dienen etwa als Zahlungsmittel für Transaktionsgebühren oder als Schlüssel zu exklusiven Funktionen. Sicherheitstoken verbriefen Besitzrechte an realen Vermögenswerten und schlagen so die Brücke zwischen traditioneller Finanzwelt und Blockchain-Technologie.
Nicht zu vergessen sind Meme-Coins und Gaming-Token, die eher unterhaltungsorientiert sind und oft weniger durch technischen Fortschritt als durch Community-Dynamik leben. Dass diese teilweise sogar in Online Casinos zum Einsatz kommen, haben wir ja bereits weiter oben erwähnt. Aber auch im weiteren Gaming-Kontext könnten sie als Währung wichtig werden – z.B. um Streamer zu entlohnen.

Diese Coins sind wirklich relevant

Ein Blick auf die Marktkapitalisierung verrät schnell, dass nur eine kleine Auswahl an Kryptowährungen den Großteil des Marktwerts ausmacht. Bitcoin und Ethereum führen diese Liste an, gefolgt von Stablecoins wie Tether und USD Coin sowie Coins wie Binance Coin, Solana, Ripple oder Cardano. Daneben gibt es zahllose Coins, die am unteren Ende des Spektrums herumdümpeln.
Der finanzielle Gesamtwert ist allerdings nicht der einzige Faktor, an dem die Bedeutung eines Coins gemessen werden sollte. Daneben zählen auch die Größe der Nutzerbasis, der Stand der technologischen Entwicklung, ein stabiles Handelsvolumen und regulatorische Anerkennung. Nur Projekte, die hinsichtlich aller dieser Faktoren stabil aufgestellt sind, haben die Aussicht auf  langfristigen Bestand.
Auch digitale Währungen, die in mehreren großen Märkten bereits offiziell zugelassen sind und von Unternehmen oder Privatleuten aktiv eingesetzt werden, verfügen in der Regel über bessere Überlebenschancen als Projekte, die auf kleine, Nutzerbasen beschränkt bleiben.

Betrug, Marktsättigung und regulatorische Grauzonen

Akteure mit fragwürdigen Absichten werden von der Aussicht, Geld mit vielversprechenden Trends oder neuen Technologien zu verdienen, geradezu angezogen. Kein Wunder also, dass es auf dem Kryptomarkt bereits zahlreiche Fälle gab, in denen Entwickler nach dem Verkauf von Token die Liquidität entzogen und Investoren mit wertlosen Coins zurückgelassen haben. Pump-and-Dump-Aktionen, bei denen Kurse künstlich in die Höhe getrieben und anschließend rasch verkauft werden, sind ebenfalls keine Seltenheit.
Die Masse an neuen Projekten macht es derweil äußerst schwierig, jedes im Detail zu prüfen. Gleichzeitig ist der rechtliche Rahmen in vielen Ländern weiterhin uneinheitlich und unausgereift. Einige Staaten haben klare Gesetze geschaffen, anderswo herrscht weiterhin eine undurchsichtige Grauzone, die unseriösen Projekten entgegenkommt.
Ein Blick zurück auf die Dotcom-Ära verdeutlicht, dass Überhitzungen dieser Art nicht neu sind. Damals verschwanden zahllose Internetunternehmen, weil ihr Geschäftsmodell auf Dauer nicht tragfähig war. Auch in der Krypto-Bubble dürfte sich dieser Effekt wiederholen. Nur wenige Projekte werden die nächsten Jahre überstehen, die Mehrheit wird in der Masse untergehen.

Fazit: Vielfalt als Innovationsmotor

Die Vielzahl an Kryptowährungen kann ein Motor für technische Fortschritte sein. Sie ermöglicht Experimente, die ohne die Offenheit und Flexibilität des Marktes kaum denkbar wären. Ideen lassen sich schnell umsetzen, und neue Anwendungsfelder können ohne monatelange Genehmigungsprozesse getestet werden.
Doch diese Dynamik hat auch ihre Schattenseiten. Das Potenzial des Marktes zu nutzen ist schwer, wenn man nicht die nötige Expertise hat, tragfähige Projekte von kurzlebigen Modetrends zu unterscheiden. Ohne umfassendes technisches Wissen und einen umfassenden Überblick über den Markt, lässt sich oft nur raten, welche Coins Erfolg haben werden und welche nicht.
Eine strukturierte Analyse des jeweiligen Coins und des Marktes im Allgemeinen ist daher unabdingbar für jeden, der mit Krypto als Investition auch langfristig Erfolg haben möchte.

Lassen Sie eine Antwort hier