Stadt Heide: Jugendliche Mädchen sorgen für Gewaltprobleme

0

Das Land möchte sein Präventionsangebot überarbeiten, um Jugendkriminalität zu reduzieren. Die Oberstaatsanwaltschaft steckt in den letzten Zügen der Ermittlungen und Heides Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat (SPD) will gemeinsam mit der Polizei, dem Jugendamt, den Schulen und Streetworkern nach Lösungen für die Probleme suchen.

Polizei ermittelt wegen Raub und gemeinschaftlicher Körperverletzung durch minderjährige Mädchen

Ein 13-jähriges Mädchen wurde von einer Gruppe gleichaltriger und älterer Mädchen geschlagen und gedemütigt. Die Tat ereignete sich Ende Februar und wurde von den Täterinnen auf Video aufgenommen. In dem Video ist zu sehen, wie das Opfer geschubst, ins Gesicht geschlagen und bespuckt wird. Außerdem haben die Täterinnen Kaugummi in ihr Haar geworfen und sie mit Cola überschüttet. Männliche Jugendliche waren Augenzeugen der Tat.

Polizei erwartet baldigen Abschluss der Ermittlungen.

Die Ermittlungen zu dem Vorfall vom 21. Februar, bei dem das Mädchen misshandelt wurden, stehen kurz vor dem Abschluss, während die Staatsanwaltschaft Itzehoe die Akten sorgfältig prüft. Die Vorwürfe gegen die Tatbeteiligten lauten auf gefährliche Körperverletzungen, Nötigung, Eigentumsdelikte, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung. Oberstaatsanwältin Jonna Ziemer betonte, dass jeder Einzelfall genau geprüft werden müsse, um die Schuld der Tatbeteiligten zu bestimmen, und dass das Teilen des Videos strafbar sein könnte, wenn die Hilflosigkeit einer Person zur Schau gestellt wird.

Erarbeitung von Angeboten durch Jugendamt und kooperative Eltern

Obwohl zwei der drei Haupttäterinnen unter 14 Jahre alt sind, wird von staatlicher Seite dennoch reagiert. Das Jugendamt ist involviert und bietet Erziehungshilfen an. Im schlimmsten Fall kann das Familiengericht eingeschaltet werden, doch aktuell scheint dies nicht notwendig zu sein. Solange die Eltern kooperieren, können gemeinsam passende Lösungen gefunden werden.

Schleswig-Holstein prüft Wirksamkeit von Präventionsangeboten

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) äußerte sich in einem Interview mit dem NDR bestürzt über die „grausame Tat“ und wies darauf hin, dass die Jugendkriminalität bei Mädchen und unter 14-jährigen in den letzten Jahren zugenommen hat. Sie plant, die Präventionsangebote zu überprüfen und zu erweitern, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Zusätzlich will sie den aktuellen Forschungsstand bei Gewalt von Mädchen gegen Mädchen genauer untersuchen.

Schulen in Heide: geplantes Treffen der Weiterführenden

In Bezug auf den Fall der mutmaßlichen Täterinnen, die verschiedene weiterführende Schulen in Heide besuchen, hat die zuständige Schulrätin eine Runde mit allen Schulen einberufen. Ziel ist es, über den Fall selbst und über das Thema Gewalt im Allgemeinen in Heide zu sprechen und mögliche Konsequenzen zu erörtern.

Bürgermeister: „Heide in Aufruhr: Jugendgewalt sorgt für Unruhe“

Laut Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat hat Heide seit letztem Jahr mit einem Anstieg von Jugendgewalt und -kriminalität zu kämpfen. Einige Teile der Innenstadt wurden daher zeitweise mit Videoüberwachung beobachtet. Durch das Engagement der Stadt, des Jugendzentrums und der Polizei konnte die Lage verbessert werden. Dennoch wünscht sich der Bürgermeister eine erneute Aktivierung der Kameras, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken.

Nur eine Hoffnung: Vernetzung und Unterstützung der Gemeinschaft

Der Mangel an Polizeikräften wird bemängelt und die Stadt Heide setzt auf eine umfassende Strategie zur Verbesserung der Sicherheit. Ein Streetworker wird bald eingestellt und die Schaffung neuer Stellen im Bereich der Schulsozialarbeit wird geprüft. Ziel ist es, die verschiedenen Akteure wie Schulen, Jugendamt, Streetworker und Polizei besser zu vernetzen, um gemeinsam gegen Kriminalität vorzugehen. Die Einwohner werden aufgerufen, aktiv zu werden und Straftaten anzuzeigen.

Folgenlosigkeit aufgrund von fehlender Strafähigkeit

Die Stadt und ihre Institutionen waren nicht untätig im Umgang mit dem aktuellen Fall, betonte Schmidt-Gutzat. Er selbst hatte bereits kurz nach der Tat vor einem Monat mit der Mutter des 13-jährigen Opfers gesprochen. Auch das Jugendamt hat sich mit den drei Haupttäterinnen beschäftigt, von denen zwei nicht strafmündig sind. Obwohl sie nicht bestraft werden können, gibt es dennoch Konsequenzen, die von der Stadtverwaltung umgesetzt werden. In naher Zukunft plant die Stadt Gespräche mit Schulen zum Thema Jugendgewalt.

Heider Bürger in Angst um ihre Sicherheit

Die aktuellen Geschehnisse in Heide haben bei vielen Einwohnern ein Gefühl der Verunsicherung ausgelöst. Einige haben das Vertrauen in die Sicherheit ihrer Stadt verloren und sind besorgt um ihre eigene Sicherheit und die ihrer Familie. Viele Menschen haben ihre Verhaltensweisen angepasst und sind aufmerksamer geworden. Einige haben sogar ihre Gewohnheiten geändert und meiden nun bestimmte Orte oder vermeiden es, alleine nachts unterwegs zu sein.

Lassen Sie eine Antwort hier