Der natürliche Sichtschutz liegt voll im Trend, denn immer mehr Gartenbesitzer wollen zwar größtmögliche Privatsphäre, diese soll jedoch nicht zulasten der Ökologie im Garten gehen. Sichtschutzzäune aus Kunststoff oder Lamellenzäune aus Holz sind out, jetzt geht es um einen grünen Sichtschutz, der sowohl optisch schön als auch umweltfreundlich ist.
Sichtschutz im Garten: Der Garant für mehr Privatsphäre ist jetzt grün
Gartenfreunde setzen auch 2025 den Fokus auf einen umweltbewussten Umgang mit Ressourcen. Es geht darum, heimische Pflanzen im Garten unterzubringen, zur Bewässerung auf Regenwasser zu setzen und zur Bodenverbesserung organische Dünger zu verwenden. Auch bei der Gartengestaltung steht die Ökologie im Fokus und so wird auf Kunststoff oder Holzersatzstoffe verzichtet. Stattdessen gibt es jetzt einen grünen Sichtschutz, der zum einen pflegeleicht ist, zum anderen zuverlässig vor unerwünschten Blicken schützt. Und das bei der Wahl der richtigen Pflanzen sogar das ganze Jahr über!
Vorteile des natürlichen Sichtschutzes
Der wohl größte Vorteil liegt auf der Hand: Ein natürlicher Sichtschutz bietet ökologische Vorteile bei gleichzeitiger Sicherstellung der Privatsphäre. Vor allem Heckenpflanzen wie Photinia bieten sich hier an, sind pflegeleicht und dekorativ. Warum Photinia ideal als Sichtschutz ist? Weil die Pflanze flexibel und robust, dabei immergrün ist und in verschiedenen Farbtönen erscheint. Sie wächst schnell und dicht, kann Temperaturen von weniger als -20 °C aushalten und braucht in heißen Sommern nur mäßige Wassergaben. Photinia ist nur ein Beispiel für natürliche Sichtschutzpflanzen, die im Garten mehr Privatsphäre garantieren und gleichzeitig weitere Vorteile mitbringen:
- Verbesserung der Luftqualität durch Sauerstoffproduktion und Binden von Kohlendioxid
- Staubfilterung
- Erhöhung der Luftfeuchtigkeit
- Blüten bieten Nahrung für Insekten
- Unterschlupf und Nistmöglichkeit für Vögel und Kleintiere
- Schutz des Gartens vor Witterungseinflüssen (Frost, Wind)
- bei Pflanzung rund um die Terrasse: Bildung eines natürlichen Schattenplatzes
Sichtschutzhecken können den Garten zudem in funktionale Bereiche gliedern, die nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch voneinander abgetrennt sind.
Gleichzeitig sind diese Pflanzen pflegeleicht. In der Regel müssen sie nur einmal jährlich zurückgeschnitten werden, damit sie von unten her gleichmäßig dicht wachsen.
Tipps zur Auswahl des natürlichen Sichtschutzes
Natürlich gibt es nicht nur Photinia als empfehlenswerte Sichtschutzpflanze. Der Fachhandel bietet noch zahlreiche weitere Kletter- und Heckenpflanzen. Um die richtige Gattung zu finden, sind die folgenden Tipps hilfreich:
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Welcher Standort soll es sein?
Wer sich Natur im Garten wünscht, muss die Pflanzen so auswählen, dass sie gute Chancen für ein langes Leben haben. Ausreichend Licht und Platz müssen vorhanden sein, außerdem soll der Boden nährstoffreich und durchlässig sein. Zudem muss es möglich sein, die Bewässerung zu realisieren.
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Müssen die Pflanzen geschnitten werden?
Soll der Aufwand mit dem Garten möglichst gering sein, sollte auf Pflanzen gesetzt werden, die geringe Ansprüche an den Rückschnitt stellen und von allein immer wieder neu austreiben. Grundsätzlich sollte sich jedoch jeder Hobbygärtner mit der Notwendigkeit und Verfahrensweise bei einem Rückschnitt vertraut machen.
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Soll die Hecke immergrün sein?
Mancher Gartenbesitzer wünscht sich vielleicht eine Hecke, die nur im Sommer grün ist, da sie als Sichtschutz lediglich die Terrasse vor unerwünschten Blicken bewahren soll. Andere Gartenfreunde hingegen wollen einen natürlichen Sichtschutzzaun, der den freien Blick in den Garten ganzjährig verwehrt. Entsprechend müssen die Pflanzenarten ausgewählt werden.
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Sollen die Pflanzen einheimisch sein?
Um Arten- und Naturschutz so gut wie möglich zu gewährleisten, sollten heimische Pflanzen gewählt werden. Neben Photinia sind das Berberitze, Schneeball, Felsenbirne, Weißdorn oder Vogelbeere, die für Vögel, Insekten und Kleintiere perfekt sind. Auch eine Buchenhecke ist ideal und sorgt mit ihrem dichten Blattwerk für Privatsphäre im Garten.
Genauer hingeschaut: Diese Pflanzen sind als natürlicher Sichtschutz ideal
Wer als Gartenbesitzer erst mal angefangen hat, sich mit dem Thema natürlicher Sichtschutz zu befassen, kann oft gar nicht wieder aufhören und stellt fest: Der Garten ist zu klein für all die schönen Kletter- und Heckenpflanzen, die die größtmögliche Privatsphäre garantieren sollen. Gleichzeitig wird deutlich, dass es wenig empfehlenswerte Pflanzen wie die Thuja oder Kirschlorbeer gibt. Letzter gilt sogar als potenziell invasive Art und ist in der Schweiz schon seit September 2024 verboten. Besser ist es, auf Pflanzen und Hecken mit einheimischen Sträuchern zu setzen, um den Garten ökologisch wertvoll zu gestalten. Doch es müssen keine Hecken sein, die gepflanzt werden, denn auch Kletterpflanzen lassen sich hübsch in den Garten integrieren und haben den gleichen Effekt.
Natürlicher Sichtschutz mit Hecken
Die folgenden Pflanzen stellen eine Auswahl derer dar, die für die Kultivierung im Garten geeignet und für die Natur wertvoll sind:
- Buchsbaum: Der Buchsbaum ist immergrün und robust, kann in Form geschnitten werden und besticht durch seine kleinen Blätter. Er wächst zwischen 10 und 15 Zentimetern im Jahr, braucht allerdings viel Feuchtigkeit. Dafür kann er mit bis zu 100 Jahren sehr alt werden.
- Berberitze: Auch die Berberitze ist immergrün und robust, sie wächst sehr dicht und eignet sich sogar als Einbruchschutz: Ihre langen Dornen machen es schwer, durch die Hecke auf das Grundstück zu gelangen. Berberitze ist sehr pflegeleicht und braucht auch im Sommer nur wenig Wasser.
- Eibe: Der immergrüne Nadelbaum ist frosthart und wächst auf nahezu allen Böden. Seine Beeren sind jedoch giftig. Außerdem ist der Wasserbedarf hoch, sodass zumindest Neuanpflanzen in den ersten Jahren gut bewässert werden müssen.
- Liguster: Er ist anspruchslos und bei Fluginsekten überaus beliebt. Liguster kann zurückgeschnitten werden und trägt auch im Winter seine Blätter.
- Hainbuche: Viele Gärtner setzen auf die Hainbuche, die selbst im Winter ihr Laub behält, auch wenn es dann in Braun zu sehen ist. Die Buchenhecke muss allerdings zweimal im Jahr geschnitten werden, damit sie dicht bleibt und stets neu von unten treibt. Gut zu wissen: Dieser Sichtschutz kann bis 20 Meter hoch werden! Lange Trockenzeiten und große Hitze werden gut toleriert.
Natürlicher Sichtschutz mit Kletterpflanzen
Immergrüne Kletterpflanzen sind ideal, wenn der Sichtschutz ganzjährig grün, aber nicht aus einer Hecke bestehen soll. Allerdings brauchen solche Kletterpflanzen freilich ein Rankgerüst, an dem sie sie nach oben hangeln können. Sie können somit einen schön vorhandenen Maschendraht-, Stabmatten- oder Holzlattenzaun begrünen und verdichten. Allerdings sind nicht alle Kletterpflanzen gleichermaßen gut geeignet. Ideal sind beispielsweise diese:
- Trompetenblume: Sie blüht von Juni bis September und bietet Insekten daher eine tolle Nahrungsquelle. Gleichzeitig werden Trompetenblumen bis zu drei Meter hoch – ausreichend, um als Sichtschutz zu dienen. Die Haftwurzeln der Pflanze eignen sich sehr gut, um auch Pergolen oder Lauben zu begrünen. Wichtig: Trompetenblumen brauchen es warm und windgeschützt, sie gedeihen am besten in Südlage. Erfrieren in strengen Wintern einige Triebe, können die abgestorbenen Teile zurückgeschnitten werden. Sie erholen sich in der Regel schnell wieder.
- Kletterrosen: Kletterrosen benötigen eine engmaschige Kletterhilfe, um den Weg nach oben sicher erklimmen zu können. Ihre Stacheln haken sich dann fest, hier sind neben Holzgittern auch Drahtseile sehr gut geeignet. Über die Jahre hinweg wird von der Rankhilfe kaum noch etwas zu sehen sein. Wichtig: Kletterrosen müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden, wenn sie nicht zu weit in den Garten wachsen sollen. Dabei können sie sich auf rund einen Meter von der Kletterhilfe entfernt ausbreiten! Mit genügend Platz im Garten bieten sie damit einen perfekten Einbruchschutz, denn über einen derart berankten Zaun kommt kein Einbrecher.
- Pfeifenblumen oder Clematis: Sie winden sich an senkrechten Rankgittern nach oben, benötigen jedoch mit zunehmender Höhe und damit wachsendem Gewicht eine stabile Konstruktion. Diese Pflanzen bestechen durch ihre hübschen Blüten, die zahlreiche Insekten und Schmetterlinge anlocken.