Sieht man sich die neueste Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft – IW – an, so wird die Fachkräftelücke bis zum Jahr 2028 größer werden. Aufgrund der Tatsache, dass viele Beschäftigte demnächst das Rentenalter erreichen, es aber zu wenige junge Leute gibt, die die offenen Stellen besetzen können, besteht die Gefahr, dass in einigen Branchen größere Probleme entstehen. So beispielsweise im Verkauf, aber auch in den Kitas könnte der Fachkräftemangel fatale Folgen mit sich bringen.
Nicht überall fehlen Fachkräfte
Mit den Jahren haben sich einige Branchen nachhaltig verändert. Ein gutes Beispiel mag etwa das Online Glücksspiel sein. Hier sind in den letzten Jahren derart viele Jobs entstanden, die auch problemlos besetzt werden können. Ob im Bereich der Künstlichen Intelligenz, der Virtual oder Augmented Reality oder auch mit Blick auf die Programmierung – hier findet man unzählige Arbeitsplätze mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Auch deshalb, weil das Angebot – wie unter anderem hier ersichtlich: https://coincierge.de/online-casinos/wissen/oasis-spielsperre-aufheben/ – immer größer wird. Denn die steigende Nachfrage sorgt dafür, dass es immer mehr Anbieter von Glücksspiel gibt, die zum Teil auch unterschiedliche Schwerpunkte verfolgen
Sieht man sich also die Branche des Online Glücksspiels an, so wird man bemerken, dass es hier eigentlich keinen Fachkräftemangel gibt. Anders sieht die Sache aus, wenn man einen Blick auf den Pflegebereich wirft, sich die Sozialarbeit ansieht oder auch den Bereich der Erzieher. Laut IW werden bis zum Jahr 2028 rund 768.000 Fachkräfte fehlen, sofern sich die seit sieben Jahren bestehenden Trends fortsetzen. Besonders hart könnte es die Verkaufsberufe treffen. Im Einzelhandel könnten bis zum Jahr 2028 rund 40.000 Stellen unbesetzt bleiben – der demografische Wandel ist hier das Hauptproblem
Verkauf ist unattraktiv geworden
Im vergangenen Jahr haben bundesweit 478.000 Fachkräfte gefehlt. Wenn bis zum Jahr 2028 rund 768.000 Stellen nicht besetzt werden können, bedeutet das, dass die Fachkräftelücke extrem schnell auseinanderklafft – denn es handelt sich um einen Anstieg von knapp 300.000 offenen Stellen. Doch warum ist das so? „Der Hauptgrund ist der demografische Wandel. Viele Menschen gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand“, so Jurek Tiedemann, der Studienautor. „Wenn wir es nicht schaffen den Mangel abzufedern, wird das künftig für noch mehr Menschen im Alltag spürbar sein.“ Wenn etwa die Kita- und Pflegeplätze fehlen, so sind die Beschäftigten sodann nicht mehr in der Lage, dass sie ihre Arbeitszeit erhöhen, weil sie sich um ihre Kinder sowie Angehörigen kümmern müssen
Die Prognose, dass die Fachkräftelücke immer größer wird, beruht auf den Trends der letzten Jahre. Dabei hat man vom IW 1.300 Berufe analysiert und deren Weiterentwicklung unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Im Verkauf wird es die größten Engpässe geben, weil es hier zu einem Anstieg des Fachkräftemangels von 12.900 auf rund 40.740 kommen kann. Der Beruf scheint unattraktiv geworden zu sein, weshalb sich immer weniger Menschen dafür entscheiden, in den Verkauf zu gehen
Auch in den Metallberufen wird es zum Rückgang kommen: Bis zum Jahr 2028 werden wohl 161.000 Stellen fehlen. Das liegt einerseits an den vielen Renteneintritten, die nun folgen, aber auch an der schlechten Konjunktur. Besonders groß ist der Rückgang bei geringqualifizierten Helfern im Bereich der Metallbearbeitung
Fachkräftemangel trotz Nachwuchs
Viel Nachwuchs mag es etwa im Bereich der Erzieher geben, aber um den Fachkräftemangel aufzuhalten, ist es doch zu wenig. Die Zahl der Beschäftigten wird bis zum Jahr 2028 um rund 136.400 Personen steigen, am Ende wird der Fachkräftemangel aber bestehen bleiben, weil rund 31.000 Stellen nicht besetzt werden können. Auch im Bereich der Sozialarbeit fehlen Mitarbeiter – bis zum Jahr 2028 fehlen 21.150 Fachkräfte, im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege werden wohl 21.350 Stellen unbesetzt bleiben
„Dass aktuell die Zahl der offenen Stellen zurückgeht, darf nicht über den strukturellen Fachkräftemangel in vielen Bereichen hinwegtäuschen. Insbesondere in Berufen, die eine abgeschlossene Berufsausbildung erfordern, fehlen Mitarbeiter. Diese machen mehr als die Hälfte der gesamten Fachkräftelücke aus. Unternehmen haben hier zudem immer größere Schwierigkeiten, ihre angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Die Politik sollte gezielt gegensteuern – durch eine intensivere Berufsorientierung, die an allen Schulen die Chancen einer Ausbildung vermittelt und gezielt über Mangelberufe und deren Beschäftigungs- und Karrierechancen aufklärt“, so Alexander Burstedde, Experte des Instituts der deutschen Wirtschaft