Die Scheidenflora ist ein sensibler Bereich des weiblichen Körpers. Doch welche Symptome treten auf, wenn das intime Gleichgewicht gestört ist? Vielleicht haben Sie selbst auch schon einmal Beschwerden wie Brennen, Juckreiz oder ungewöhnlichen Ausfluss wahrgenommen. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie Ihre Scheidenflora stärken können.
Die natürliche Scheidenflora
Die weibliche Scheide ist als sehr persönliches Thema oftmals mit Scham besetzt. So sprechen wohl nur wenige Frauen beispielsweise über eine ideale Hygieneroutine oder Beschwerden, die eine gestörte Scheidenflora auslöst.
Wussten Sie schon, dass die Ansprüche der Scheidenflora im Grunde gering sind? Wollen Sie hier eine gesunde Umgebung aufbauen, reichen meist einfachste Mittel völlig aus und Ihr Intimbereich bleibt beschwerdefrei. Das ist darin begründet, dass im Inneren der Scheide ein System vorliegt, welches bei bestehender Gesundheit in der Lage ist, sich auf natürliche Art und Weise selbst zu regulieren und zu stärken. Ist alles im Gleichgewicht, bemerken Sie Ihre leicht säuerliche Scheidenflora mit einem pH-Wert von 3,8 bis 4,4 in der Regel gar nicht.[i] Milchsäurebakterien und andere Stoffe der vaginalen Schleimhaut schützen vor dem Eindringen unerwünschter Pilze, Viren oder Bakterien. Das weibliche Hormon Östrogen sorgt außerdem dafür, dass sich die gesundheitsförderlichen Bakterien vermehren und das saure Milieu aufrechterhalten.[ii]
Kommen nun störende Faktoren von außen hinzu, gerät die natürliche Scheidenflora aus der Balance und der Weg für krankheitserregende Keime ist frei. Doch wie zeigt sich eine gestörte Scheidenflora und wie lässt sich die Intimgesundheit unterstützen?
Die gestörte Scheidenflora und ihre Symptome
Eine gestörte Scheidenflora entsteht dann, wenn äußere sowie innere Einflüsse das natürliche Milieu aus dem Gleichgewicht bringen. Hier spielen Faktoren wie Schwitzen, die Einnahme von Antibiotika, die Menstruation oder andere hormonelle Schwankungen eine Rolle.[iii] Kommt hier noch eine übertriebene Hygieneroutine mit dem Einsatz von Seifen, Lotionen oder Duschgels mit ungeeignetem pH-Wert hinzu, kippt die Balance und die Scheidenflora gelangt in einen weniger sauren Bereich. Das gestörte Milieu zeigt sich durch Symptome wie Juckreiz, Brennen, Schmerzen, ungewohnten Ausfluss und unangenehme Gerüche, die durch das Eindringen fremder Keime entstehen.
Wie lässt sich eine gesunde Scheidenflora aufrechterhalten?
Um Ihre Scheidenflora zu schützen, ist es gut zu wissen, dass hier ein geringerer Einsatz erforderlich ist, als Sie vielleicht denken:
Reinigen Sie die äußeren Geschlechtsorgane lediglich einmal täglich mit klarem Wasser und verzichten Sie auf scharfe Seifen oder Lotionen. Sie weisen oftmals einen pH-Wert auf, der die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht bringt. Zudem enthalten solche Produkte in der Regel Duftstoffe, die das Scheidenmilieu ebenfalls stören. Zusätzlich besteht die Gefahr von Hautreizungen, was die Beschwerden noch verstärken kann.
Führen Sie die Reinigung außerdem nur mit den Händen oder einem frischen, weichen Waschlappen durch.
Auch die anschließende Trocknung sollte möglichst sanft mit einem frischen Handtuch erfolgen, um die Scheidenflora zu schonen und die natürliche Balance zu erhalten.
Wenn eine gestörte Scheidenflora häufig Symptome auslöst
Leiden Sie öfter unter intimen Beschwerden und möchten Ihre Scheidenflora vorbeugend aufbauen? Dann hinterfragen Sie ihre Routinen: Neben Ihren Hygieneroutinen sollten Sie auch Ihre Kleiderwahl und Ihre Ernährung näher beleuchten:
Entscheiden Sie sich für atmungsaktive, lockere Stoffe auf der Haut.
Gestalten Sie Ihre Lebensmittelauswahl abwechslungsreich und möglichst zuckerarm.
Im Anschluss an eine Antibiotikagabe ist eine Steigerung der Probiotika in der Ernährung, beispielsweise Joghurt sowie andere fermentierte Produkte, durchaus sinnvoll, um die Scheidenflora beim Wiederaufbau zu unterstützen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Zufuhr von Probiotika über die Ernährung erfolgen kann und hier kein direkter Kontakt zur Scheidenflora nötig ist. Dennoch gibt es auch lokale Präparate (zum Beispiel Vaginalzäpfchen), die direkter und effektiver auf die Scheidenflora wirken können.
Haben Sie regelmäßig Symptome, die durch eine gestörte Scheidenflora ausgelöst werden könnten? Dann lassen Sie sich im Idealfall zunächst ärztlich beraten.
[i] „Bakterielle Vaginose: die gestörte Scheidenflora stärken“. AOK – Die Gesundheitskasse, https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/immunsystem/bakterielle-vaginose-die-gestoerte-scheidenflora-staerken/. Zugegriffen 14. Mai 2025.
[ii] „Mythen und Fakten rund um die gesunde Scheidenflora“. Universitätsspital Zürich, https://www.usz.ch/mythen-und-fakten-rund-um-die-gesunde-scheidenflora/. Zugegriffen 14. Mai 2025.
[iii] „Intimpflege für Frauen“. Barmer.de, http://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/medizin/frauengesundheit/intimpflege-1286744. Zugegriffen 14. Mai 2025.