Plastik im Hundefutter von Pedigree

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Es ist die Horrorvorstellung für jeden Hundehalter: man öffnet nichtsahnend die Dose des vom Tier heiß und innig geliebten Hundefutters und entdeckt dort Dinge, die dort unter keinen Umständen hineingehören: Verunreinigungen, Gummibänder, Plastikteile. Oder im schlimmsten Fall sogar alles gleichzeitig. Produktionsrückstände also, zurückzuführen auf menschliches Versagen oder technische Mängel, die sogar tödlich für das Tier enden können.

Fälle von Plastik im Hundefutter keine Seltenheit

So geschehen u.a. in der Nähe von Köln im Mai 2005, als eine Hundebesitzerin nicht nur ein Gummiband sondern auch ein Stück Plastik in einer Dose Hundefutter fand. Im Anschluss daran häuften sich diese Vorfälle solcher „Produktionsresten“ im Futter. Ein jüngerer Fall von Plastik im Hundefutter, der für größeres Aufsehen sorgte, ereignete sich im Frühjahr 2016 im rheinland-pfälzischen Mommenheim.

Dort machte eine Hundehalterin ein größeres, spitzes Plastikteil in einer Pedigree-Dose ausfindig. Das Plastikstück hatte eine Länge von rund zwei Zentimetern und war anderthalb Zentimeter breit, der Hund hätte also sehr leicht daran ersticken können. Dieser Vorfall zeigt: auch bei den großen, bekannten Platzhirschen und führenden Marken kommt es zu Fehlern im Produktionsprozess.

Viele verschiede Sorten ein große Bandbreite an Futter für die Kunden

Viele verschiede Sorten ein große Bandbreite an Futter für die Kunden (#01)

Pedigree versucht Kunden mit breiter Produktpalette und informativem Online-Auftritt zu erreichen

Vor allem im Produktbereich „Hundefutter“ buhlen in Deutschland dutzende Hersteller und Firmen mit unterschiedlichen Marken, Geschmacksrichtungen und Qualitätsversprechen um die Hundehalter. Als eine der beliebtesten Marken und mit einem der weltweit größten Lebensmittel-Hersteller als Mutterkonzern Mars Incorporated (Mars), richten sich die Pedigree-Produkte an eine Vielzahl an Abnehmern mit unterschiedlichen Ansprüchen: von Welpen-Besitzern über Hundehalter mit ausgewachsenen Tieren („Adult“-Zielgruppe) bis hin zu Kunden, die einen älteren Hund haben („Senior“-Zielgruppe). Je nach Alter und Rasse sind die Anforderungen des Herrchens oder Frauchens an die Nahrung verschieden, und auch die Bedürfnisse des Tieres ändern sich natürlich mit dem Alter. Pedigree will diesem Umstand mit seiner breiten Produktpalette Rechnung tragen und bietet Feucht- oder Trockennahrung, Belohnungsprodukte, funktionale Snacks oder Leckerlies an.

Mit ansprechenden, informativen und userfreundlichen Websites, versuchen die Hersteller, ihre Kunden zu erreichen. Als besonderes Service-Element bietet das Unternehmen Mars auf der Marken-Website von Pedigree die „Futter-Suchmaschine“ an, die jedem Hundehalter individuell die Suche nach der passenden Nahrung für den eigenen Vierbeiner ermöglicht, egal ob Welpe oder älterer Hund, egal ob Trocken- oder Feuchtnahrung.

Verbraucher haben die Möglichkeit, neben allgemeinen Informationen rund um die Firma (Geschichte, Produktpalette etc.) auch ganz grundsätzliche Aspekte – die Ernährung eines Hundes betreffend – zu erfahren.
Pedigree hat sich selbst die Produktion „vollwertiger und ausgewogener Hundenahrung“ und von Futter für „jeden Bedarf“ auf den Leib geschrieben – dennoch, wie der Fall vom Frühjahr 2016 zeigt, kann es zu Produktionsfehlern kommen.

Ob der kleine Kerl wohl ein Hundefutter geschenkt bekommen hat, dass ohne Plastikanteile ist?

Ob der kleine Kerl wohl ein Hundefutter geschenkt bekommen hat, dass ohne Plastikanteile ist? (#02)

Nach Plastik-Fund: Ereignis umgehend Hersteller melden

Hundehalter sollten, wenn sie eine solche Entdeckung gemacht haben, umgehend Kontakt zum Hersteller des Hundefutters aufnehmen und den Vorfall melden. Sollte sich z.B. eine weitere Person finden, die im gleichen Produkt ebenfalls Plastik im Hundefutter vorfand, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass noch weitaus mehr Waren der entsprechenden Charge – also der Produktionseinheit – ähnliche Rückstände enthalten können. Um größere Schäden, sprich: die Gefährdung des Hundes, zu vermeiden, können in der Folge groß angelegte Rückrufaktionen eingeleitet werden. Voraussetzung ist aber, dass man den Fund in jedem Fall meldet. Ob es bereits ähnliche Zwischenfälle und Probleme mit demselben Hersteller gab, können Hundebesitzer leicht herausfinden, in dem sie auf einschlägigen Portalen und Foren recherchieren.

Auf Seiten wie www.tierforum.de oder www.hunde-aktuell.de finden sich unzählige Posts und Beiträge von geschockten Hundehaltern, die alle über dasselbe Dilemma berichten: dem wiederholten Auffinden von – für den Hund lebensbedrohlichen – Herstellungs-Rückständen. Auf diesen Seiten können sich die User austauschen, Hilfestellungen leisten und gegenseitig Tipps geben, etwa bei der Frage, welches Futter die anderen Hundebesitzer als das sicherste oder qualitativ hochwertigste einschätzen.

Nachdem die Frau aus der Nähe von Köln Gummi und Plastik in der Dose entdeckt hatte, nahm sie umgehend mit dem Hersteller Kontakt auf. Das Unternehmen äußerte Bedauern und betonte, dass dies unverzeihlich sei. Hierbei hätte es sich um einen schweren, menschlichen Fehler gehandelt, da die Prüfer die Rückstände nicht gesehen und entfernt haben.

Der Scanner konnte laut Firmenangaben keinen Fehler anzeigen, da das Gummiband dieselbe Dichte wie das Hundefutter gehabt habe und daher durch die Anlage nicht auffindbar gewesen sei. Menschliche oder maschinelle Fehler scheinen also auch künftig nur schwer vermeidbar. Doch wie man kann als Hundebesitzer dann dafür sorgen, dass dem Vierbeiner nicht doch irgendwann das Gummiband mit dem Fleisch serviert wird?

So vermeiden Hundehalter Ekel-Funde und Plastik im Hundefutter

Zunächst einmal sollten Vorfälle wie jener bei Köln nicht nur dem Unternehmen gemeldet, sondern auch sorgfältig dokumentiert werden. Treten diese Fälle häufiger auf, kann man überlegen, mit seinen gesammelten Informationen, etwa eine bestimmte Produktreihe betreffend, an die Presse zu gehen. Hierbei geht es letztlich darum, Schaden von anderen Tieren abzuwenden und nicht um die mutwillige Schädigung eines Herstellers. Und unschöne Vorfälle, die gar mit dem Tod des Tieres enden können, lassen sich schlicht am besten vermeiden, wenn man informiert ist und weiß, welches Hundefutter mögliche Gefahren birgt. Doch ohne Medien keine Information, deshalb kann dieser Schritt, nach sich häufenden Funden, durchaus zu überlegen sein.


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