Schon längst haben die großen Lebensmittelhersteller, wie z.B. Mars oder Nestlé erkannt, wie lukrativ und einträglich der Markt für Tierprodukte, vor allem Tiernahrung, in Deutschland ist. Entstanden ist quasi ein ganz eigener Wirtschaftsfaktor, bei dem unzählige Hersteller und Firmen für ihre Waren werben und um die Hundehalter als (zahlungswillige) Kunden kämpfen. Das wundert jedoch kaum, wenn man bedenkt, dass in deutschen Haushalten allein fast acht Millionen Hunde leben, so die Statistik-Website „www.statista.com“. Nur Katzen sind noch beliebter hierzulande.
Unzählige Hersteller kämpfen um Hundehalter als Kunden
In Vollsortimentern, kleineren Supermärkten, Discountern ja sogar in den Drogerien hat Tiernahrung daher mittlerweile seinen festen Platz im Regal, gleich neben den Produkten für Herrchen und Frauchen. Allein bei Nestlé lassen sich mittlerweile rund 10 Prozent des Gesamtumsatzes auf den Verkauf von Katzen- und Hundefutter zurückführen.
Neben der Tiernahrung haben sich heute auch viele Spezial- und Nischenprodukte etabliert, so z.B. Hundefrisöre, Hotels für Hunde und Tierpsychologen, ja sogar Waschanlagen extra für Tiere und Hunde-Dirndl gibt es und ziehen (zumeist gut betuchte) Kunden an. Keine Dirndl, dafür aber Feucht- und Trockenfutter sowie Snacks bietet das auf Tiernahrung spezialisierte Unternehmen Finnern an. Eines ihrer wichtigsten und erfolgreichsten Produkte: Rinti, die Hundefutter-Marke des niedersächsischen Unternehmens.
Plastik im Rinti Kennerfleisch: Hersteller nennt Vorfall „unverzeihlich“
Seit 1983 mischt Finnern auf dem umkämpften Markt für Hundefutter mit, mit Hilfe ihrer aus unterschiedlichen Ländern exportierten Futterbestandteile sowie den erfahrenen Ernährungswissenschaftlern, versuchen sie, ihre Produkte stets aktuellen Standards anzupassen und zu optimieren. Für Tiernahrungs-Hersteller wie Finnern sind es – natürlich neben den Hundehaltern – Horror-Meldungen, wenn wieder einmal das Auffinden von Produktionsrückständen, wie z.B. Plastik oder Gummibänder, in der Öffentlichkeit bzw. durch die Medien bekannt wird.
Auf Themen-Websites und in einschlägigen Foren berichten Nutzer und Hundehalter immer wieder auch von solchen Vorfällen in Dosen der Marke Rinti. So fand im Mai 2014 z.B. eine Frau aus Nordrhein-Westfalen ein Stück Plastik sowie ein Gummiband in einer Dose „Kennerfleisch“, aber zum Glück noch bevor sie dem Hund das Futter vorsetzte. Finnern erklärte dazu, dass solche Vorfälle unverzeihlich und in erster Linie auf menschliche Fehler bzw. menschliches Versagen zurückzuführen seien. Dem wolle man künftig durch bessere Kontrollen entgegenwirken.
Kunden legen Wert auf Qualität und Professionalität – auch beim Webauftritt
Auf solche Schreckensmeldungen entsprechend schnell, professionell und umfassend zu reagieren – das ist für viele Kunden sehr wichtig. Sie wollen dadurch sehen, dass sich das Unternehmen seiner Verantwortung bei der Herstellung von Tierfutter bewusst ist. Fehlerhafte Produkte oder Rückstände in der Dose, z.B. Plastik, können am Ende sogar über Leben und Tod des Tieres entscheiden. Daher muss der Hersteller eine bestmögliche Qualität und Kontrolle bei der Produktion an den Tag legen.
Ein erster wichtiger, oft auf die und Professionalität einer Firma verweisender Parameter ist der Online-Auftritt des Unternehmens. Hier verlangen die Verbraucher Transparenz. Wichtige Fragen und Aspekte – nicht zuletzt nach eben jenen Schreckensmeldungen vom Plastik im Hundefutter – sind z.B.:
- Was ist alles im Futter bzw. aus was besteht es?
- Aus welchen Einzelbestandteilen und -elementen setzt es sich in welchem Mischungsverhältnis genau zusammen und (gegebenenfalls) woher stammen diese?
- Gibt ein eigenes Reputationsmanagement für solche Fälle
- Wie kann ich das Unternehmen am besten/schnellsten über einen Plastik-Fund informieren?
Wichtigste Info: an wen wenden bei Plastik-Fund?
Die letztgenannte Frage ist von besonderer Wichtigkeit: hier geht es um den heißen Draht zum Hersteller. An dieser Stelle sollte man ein Kontaktformular oder eine direkte Durchwahl vorfinden, die direkt zum Kundenservice führt – oder am besten beides. Auf der Website von Finnern sind diese Infos enthalten, darüber hinaus bietet der Rinti-Produzent dem Kunden Fütterungsempfehlungen an, abhängig vom Gewicht des Hundes und ob es sich bei dem Tier um einen Welpen oder einen älteren Hund handelt.
Über 23 verschiedene Hundefutter-Produkte informiert die Firma auf ihrer Website, darunter vereinzelt auch über die genauen analytischen Bestandteile und Zusatzstoffe. Viel mehr Transparenz und Infos über inhaltliche Zusammensetzung, gehen eigentlich nicht. Hier erfüllt der Hersteller seine Informationspflichten. Um am Ende zu nahezu Hundertprozent zu vermeiden, dass sich zwischen all den Ölen, Fleischbestandteilen und dem Pulver nicht doch ein Stück Plastik versteckt, sollte man als Verbraucher ein paar Dinge beachten.
BARF-Methode erfordert Erfahrung und Know-How
In Foren und Diskussionen darüber, welche Möglichkeiten es noch gibt, die Sicherheit des Tieres beim Fressen zu gewährleisten, wird auch immer wieder dazu geraten, auf industriell hergestelltes Futtermittel zu verzichten und dieses stattdessen selbst herzustellen. Das ist mit größerem Aufwand und evtl. mehr Kosten verbunden, gewährt aber die Sicherheit. Der Hundehalter entscheidet selbst, was in das Futter kommt und weiß definitiv, was enthalten ist bzw. was er seinem Hund vorsetzt.
Einige der Foren-Nutzer schreiben zudem, dass sie ihr Tier nach der „BARF“-Methode ernähren, die vor allem für Haushunde entwickelt wurde und sich an den Fressgewohnheiten von Wölfen orientiert (z.B. frische oder tiefgekühlte Innereien, Knochen und Fisch). Jedoch erfordert dies weitreichende Kenntnisse der Futtermittelkunde und fundiertes Wissen im Bereich Tierernährung.
Wem das alles zu umständlich ist und künftig nicht auf das Dosenfutter aus der Großindustrie verzichten möchte, dem bleibt wohl nur eins: das Futter genau zu überprüfen und zu checken, ob sich unliebsame Gummibänder oder Plastikreste darin befinden. Dann können Herrchen oder Frauchen sorgenfreier sein und der Hund kann genüsslich fressen.
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