Viele Arbeitnehmer wünschen sich flexiblere Möglichkeiten zu arbeiten, um eine besser Work-Life-Balance zu erreichen und Privatleben und Beruf besser in Einklang zu bringen. Dabei haben sich neue Arbeitsformen entwickelt, wie das hybride Arbeiten.
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Hybrides Arbeiten: Die Zukunft der Arbeit – Vor- und Nachteile einer flexiblen Arbeitswelt
Das ist eine Möglichkeit, unabhängig von Ort und Zeit zu arbeiten. Hybrid bedeutet gemischt. Das heißt auf die Arbeitswelt bezogen, dass Mitarbeitende nicht täglich im Büro sitzen, sondern beispielsweise tageweise vom Homeoffice aus arbeiten oder auch von anderen Orten aus, die quer über den Globus verteilt sein können. Meetings finden dann in virtuellen Räumen statt, wo sich alle zur Videokonferenz einfinden. Dabei ist es gar nicht mehrheitlich gewünscht, ausschließlich im Homeoffice zu arbeiten. Für viele Arbeitnehmer sind diese Möglichkeiten ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl ihres Arbeitgebers. Doch was beinhaltet hybrides Arbeiten? Welche Vor- und Nachteile bringt es mit sich?
Arbeiten von zu Hause – das Homeoffice einrichten
Wer viele Stunden zu Hause in seinem Homeoffice am Computer sitzt, sollte bei der Ausstattung auf Ergonomie achten und seiner Gesundheit zuliebe, lieber etwas mehr Geld ausgeben. Oft sind Neuanschaffungen, wie Monitor, Schreibtisch und Bürostuhl notwendig.
Wer hier am falschen Ende spart, muss später mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen rechnen, wie Rückenbeschwerden zum Beispiel. Die Kosten für eine gute Grundausstattung aus höhenverstellbarem Schreibtisch, ergonomischem Bürostuhl, Laptop, Monitor, Tastatur, Maus und Headset belaufen sich schnell auf 1000 bis 2500 Euro. Das ist für die meisten viel Geld. In vielen Fällen übernimmt der Arbeitgeber diese Kosten vollständig.
Allerdings sind daran meist einige Bedingungen geknüpft, was beispielsweise die private Nutzung anbelangt. Wenn der Arbeitgeber für diese Kosten nicht aufkommen will, besteht die Möglichkeit, die Kosten steuerlich geltend zu machen. Dann steht allerdings immer noch das Problem der Anschaffungskosten im Raum, das sich beispielweise mit einem Eilkredit sehr schnell lösen lässt.
Welche Vor- und Nachteile hat New Work für die Mitarbeitenden?
Je nach den Umständen und der Persönlichkeit des Mitarbeitenden ergeben sich verschiedene mögliche Vor- und Nachteile.
Ein wesentlicher Vorteil liegt in der Zeitersparnis, weil Anfahrtswege zur Arbeit entfallen. Die flexible Einteilung von Arbeitsort und -umfeld gibt den Mitarbeitenden ein hohes Maß an Freiheit bis hin zum ortsunabhängigen Arbeiten. Dieses Modell für zu einer ausgeglicheneren Work-Life-Balance, weil sich Familie und Arbeit besser vereinbaren lassen. Wer an einem Ort arbeitet, wo unterbrechungsfreies Arbeiten möglich ist, ist produktiver. Obendrein lässt sich die Arbeit so besser an die persönliche Produktivitätskurve anpassen.
Die fehlende Abgrenzung von Privatleben und Arbeit kann dazu führen, dass sich Arbeit und Freizeit vermengen, was zu einer unausgeglichenen Work-Life-Balance führt. Wer das Gefühl hat, ständig erreichbar sein zu müssen, kann sich schnell zum Workaholic entwickeln. Es besteht die Gefahr der Isolation, weil der persönliche Kontakt zu den Kollegen fehlt. Zusammenhalt und Austausch nehmen ab. Im Homeoffice ist die Gefahr von Ablenkungen beispielsweise durch Kinder oder andere Familienmitglieder, Haustiere oder den Fernseher sehr groß. Zudem kann es sehr ermüdend sein, wenn wirklich alles in Online-Meetings und Videokonferenzen stattfindet und die Zeit vor dem Computer sehr ausgedehnt ist. Neue Mitarbeiter haben es bei diesem Modell schwerer, sich ins Team zu integrieren.
New Work – physische Gesundheit
Beim Thema New Work geht es um eine Balance aus Leben und Arbeit. Dazu gehört auch die physische Gesundheit der Mitarbeitenden.
Immer mehr Arbeitgeber leisten dabei Unterstützung. Teilweise gibt es finanzielle Unterstützung, wie ein Zuschuss zum Erholungsurlaub, zum Online-Kurs für Augengymnastik oder ein Pilateskurs für das gesamte Team.
Weitere Möglichkeiten bestehen darin, den starren Rahmen von Räumen zu verlassen und Meetings beispielsweise während eines Spaziergangs um den Block abhalten oder eine Besprechung unterwegs durchführen über das Smartphone.
Bei der physischen Gesundheit ist die Ernährung ebenfalls wichtig. Im Büro bieten viele Unternehmen mittlerweile stets frisches Obst an, von dem sich jeder frei bedienen kann. Die Mitarbeitenden im Homeoffice beim Thema gesunde Ernährung zu unterstützen ist etwas schwieriger.
Hier bieten sich gemeinsame Mittagspausen an, das gesunde Lunchpaket kommt dann per Bote. Auch ein kleiner Obst- und Gemüsekorb könnten Unternehmen per Bote ins Homeoffice liefern lassen.
Für virtuelle Events gibt es mittlerweile ebenfalls kulinarische Lösungen. Die Teilnehmenden erhalten leckere Snacks und Getränke geliefert und genießen alles gemeinsam beim Zoom-Meeting.
Wellbeing in finanzieller Hinsicht
Finanzielle Einbußen wirken sich bei den meisten negativ auf die Motivation und die Arbeitsleistung aus.
Unternehmen, die sich New Work auf die Fahnen geschrieben haben, tun gut daran, auch in finanzieller Hinsicht für eine Balance zu sorgen.
Das kann beispielsweise in Form von Krankenzusatzversicherungen oder einer betrieblichen Altersversorgung erfolgen.
Zudem können Unternehmen sich an den Internetkosten im Homeoffice beteiligen, einen Teil der Kosten für den Laptop übernehmen oder das Büromaterial sponsern.
So verringern sich die Kosten für die Arbeit im Homeoffice für die Mitarbeitenden. In diesem Bereich sind viele Unternehmen eher zurückhaltend, obwohl sie erkennen können, dass das Homeoffice einen hohen Mehrwert für sie hat.
Video: Work-Life-Balance: Wieviel arbeiten, um gut zu leben? | doku | engel fragt
Tipps für gutes Gelingen beim hybriden Arbeiten
- Informationen müssen fließen
Damit die Arbeit reibungslos läuft, ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden alle erforderlichen Informationen unabhängig von ihrem Standort abrufen können.
Sie brauchen dazu beispielsweise Remote-Zugriff auf die wichtigen Dateien, zentral Zugriff auf angekündigte Informationen. So sind alle Beteiligten immer up-to-date.
- Einfache Möglichkeiten zur Abstimmung
Im Büro ist es häufig einfach, wenn die Kollegen nebeneinandersitzen, kleinere Abstimmungen ganz unbürokratisch von Schreibtisch zu Schreibtisch zu regeln.
Das diese Möglichkeit im Homeoffice oder bei ortsunabhängigem Arbeiten nicht gegeben ist, brauchen die Kollegen andere Möglichkeiten zum schnellen Austausch. Hier kann ein Unternehmenschat dabei helfen, alles schnell und unkompliziert abzustimmen.
Endlos E-Mails hin- und herzuschicken ist dafür zu zeitaufwendig. Telefonate sind zwar für gewöhnlich auch eine gute Möglichkeit für die schnelle Abstimmung.
Doch viele scheuen sich, den Kollegen auf seinem Diensthandy anzurufen, weil sie Angst haben zu stören. Ein Chat ist unaufdringlich und lässt sich auch zeitverzögert beantworten.
- Austausch und Teamzusammenhalt fördern
Im Büro laufen sich die Kollegen auch mal auf dem Gang über den Weg oder sie treffen sich in der Kaffeeküche und haben dabei Möglichkeiten, sich persönlich auszutauschen. Auch das gibt es im Homeoffice in der Form nicht.
Neue Möglichkeiten des persönlichen Austauschs ist beispielsweise die virtuelle Kaffeepause oder regelmäßige Teamevents, wie ein gemeinsames Frühstück einmal im Monat. Zu diesen Gelegenheiten können die Kollegen dann live und in Farbe zusammenkommen, sich persönlich besser kennenlernen und austauschen. Hier sind noch viele andere Möglichkeiten denkbar. Wichtig ist, dass sie zur Unternehmenskultur passen.
- Technischer Support
Wenn die Technik nicht funktioniert, kostet das Zeit und Nerven, was zulasten der Produktivität geht. Dieser Stressfaktor lässt sich dadurch reduzieren, dass ein guter technischer Support zur Verfügung steht. Im Fall eines Problems hilft der Support schnell und unbürokratisch, sodass die betroffenen Mitarbeiter schnell ihre Arbeit wieder aufnehmen können.
- Klare Abgrenzung
Viele Mitarbeitende haben im Homeoffice das Gefühl, dass sie ständig erreichbar sein müssen. Arbeits- und Privatleben vermischen sich dann sehr stark, eine klare Abgrenzung kann nicht stattfinden. Damit das funktioniert, sind klare Richtlinien notwendig, an die sich alle halten müssen. Kein Unternehmen will sich Workaholics heranziehen, die nicht abschalten können. Denn das führt langfristig zu gesundheitlichen Problemen bis hin zum Burnout.