Das hört sich auf den ersten Blick so einfach an: einheitliche Versicherungsbedingungen und vereinfachte Gesundheitsfragen machen alles leichter. Tun sie nicht. Und das aus diesen Gründen.
Betriebs-BU: so geht’s
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) wird nicht mal eben so abgeschlossen. Das Magazin Cash hat vier Biometrieexperten befragt, warum das so ist, Antworten aus der Praxis sorgen für Erstaunen.
Maklermanagement.ag: Jürgen Riemer
Jürgen Riemer, Vorstand der Maklermanagement.ag erklärt, dass die Betriebs-BU einfach einen Solidarbeitrag einer Gruppe im Unternehmen benötigt. Die Betriebs-BU ist für viele Versicherer ein neues Geschäftsfeld, welches gute Renditen verspricht. Das Thema – die Absicherung der Arbeitskraft der Mitarbeiter im Unternehmen – ist angesichts des demographischen Wandels durchaus ein Thema für den Chef.
Riemer führt aus, dass die Basler zusammen mit dem Institut für Transparenz ein Bedingungswerk für die BU entwickelt hat, welches deutlich verständlicher ist. Als weiteres Plus zeigt er auf, dass dem Makler heutzutage ein Service-Team zur Seite steht, welches den Aufnahmeprozess unterstützt. Auch Veränderungen in der Arbeitswelt werden mehr und mehr berücksichtigt. Nehmen wir das beispiel des Drehers. Dieser arbeitet heutzutage nicht mehr in gleichem maß an der Werkbank. Vielmehr ist er vor allem am PC tätig und kann so über sein gesunkenes Risiko viel günstiger versichert werden als früher.
Im Bereich der „jungen Leute“ bieten eine Einsteigerpolice und Anderes gute Möglichkeiten zum einstieg. Das ist gerade deshalb wichtig und ut, weil in den ersten jahren der beruflichen Tätigkeit aus der gesetzlichen Rentenversicherung heraus kaum Ansprüche bestehen. Daher ist gerade hier eine frühzeitige Absicherung der Risiken sehr wichtig.
Zurich Versicherung: Sacha Metzinger
Sacha Metzinger, Head of Protection bei der Zurich Versicherung sieht ein neues Konzept für die Absicherung der Risiken im Unternehmen. Das neue Produkt Zurich Team sieht das Thema der betrieblichen Altersversorgung (bAV) auf neue Art und Weise. Das Kernteam – festes Kollektiv genannt – wird innerhalb des Unternehmens ohne die sogenannte Antiselektion versichert. Vorteil davon ist, dass eine Einheitsprämie erzeugt werden kann. Die Einheitsprämie ist deutlich niedriger als die Prämie des Einzelnen, würde dieser sich selbst versichern. Jedoch weiß Sacha Mwtzinger auch, dass dies nicht die Lösung ist, um die fehlenden siebzig Prozent der Menschen zu erreichen, die noch fehlen.
Wie groß muss ein solches Kollektiv sein? Metzinger weiß die Antwort: bei Zurich liegt diese Mindestgröße bei einhundert Personen. Sokommt man zu wenig Antiselektion, was hilft. Andererseits gelangt man so zu Prämienkalkulationen, die wirklich Vorteile bringen. Metzinger weiß, wovon er spricht. Er verglciht das ganze auch mit bekannten Schemen. Es funktioniert eigentlich wie eine Sachversicherung für Unternehmen: Man erfasst die Branche und die Einkommens- und Altersstruktur der Belegschaft. Mit diesen Parametern kalkuliert Metzinger dann die einheitliche Prämie. Das macht Sinn.
HDI Versicherung: Michael Rosch
Michael Rosch als Leiter Produktmanagement Leben bei der HDI Versicherung ist sich klar, dass die Absicherung des BU-Risikos in der bAV noch zu selten genutzt wird. dazu hat die HDI Versicherung mit ihrem Produkt bAV Nettojoker einen Ansatz entwickelt, wie Arbeitnehmer ihre Arbeitskraft über die Betriebsrente nun sehr kosteneffizient schützen können.
Vorteil für den Arbeitnehmer: die Steuerfreiheit und Sozialabgabenfreiheit bei der Entgeltumwandlung führt zu dem prognostizierten finanziellen Vorteil. Aber auch für den Arbeitgeber ist viel drin. Er kann seine Lohnnebenkosten senken und – wenn er will – das gesparte Geld in die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter als Zuschuss zur bAV investieren.
Rosch führt das Thema Vorerkrankungen an. Hier sieht er Möglichkeiten für Vorteile seiner Kunden zur Beitragsstabilität. In der BU führen schwerwiegende Vorerkrankungen häufig zu einem Prämienzuschlag, einem Ausschluss oder gar zu einer Ablehnung. Er sucht daher stets eine Erwerbsunfähigkeitslösung zu bezahlbaren Prämien. Er spricht dabei besonders die Produkte Ego Basic und BU-Schutz Ego Top an.
Nürnberger Versicherung: Jürgen Hansemann
Jürgen Hansemann als Vorstand der Nürnberger Versicherung weiß: vereinfachte Gesundheitsfragen stellen nur auf den ersten Block eine Vereinfachung dar. Wesentlich besser ist es, die Beantwortung der Gesundheitsfragen zu vereinfachen und hierfür Tools bereit zu stellen. Eine Risikoprüfung vor Ort ist eine erste Option. Ob gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu Problemen führen, kann schnell beantwortet werden, und auch ob der Antrag ohne Zuschlag oder Ausschlüsse angenommen werden kann. das hilft wiklich weiter, konstatiert Hansemann. Er sieht die Risikoprüfung als unverzichtbaren Bestandteil des Arbeitsprozesses seiner Branche.
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