Dampfer-Szene: Wie cool ist eigentlich das Rauchen?

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Die hintere Ecke auf dem Schulhof, ein separater Bereich vor der Bar und komplettes Verbot im Flugzeug – während das Rauchen früher noch gesellschaftsfähig war, ist es heute komplett aus dieser ausgeschlossen. Zum Schutz der Nichtraucher gibt es spezielle Bereiche, in die sich die Raucher zurückziehen. Immer mehr Menschen greifen, nicht nur aus diesem Grund, zu einer E-Zigarette. Doch auch die Dampfer-Szene fragt sich: Wie cool ist das Rauchen heute eigentlich?

Rauchen als ein sozialer Aspekt

Das soziale Leben der Raucher gilt als besonders abwechslungsreich, denn wer draußen vor der Bar eine Zigarette raucht, der trifft hier auf Gleichgesinnte und findet schnell eine Unterhaltung. Dennoch lässt sich gerade das gesundheitliche Risiko nicht von der Hand weisen.

Fakt ist jedoch: Rauchen ist für viele Menschen eine gute Möglichkeit, um einfach ein wenig abschalten zu können, eine kleine Pause vom Alltag zu nehmen und sich ganz entspannt ein paar Minuten zu erholen, dabei ein nettes Gespräch zu führen und dann mit neuer Energie an die Arbeit zu gehen.

Viele Raucher machen sich dennoch auf die Suche nach einer Alternative. Sie möchten ihre Gesundheit nicht länger belasten, dabei aber auch den sozialen Effekt des Rauchens sowie den positiven Effekt auf die Seele nicht außen vor lassen. Gerne wird hier zu einer E-Zigarette gegriffen.

Ist das Rauchen eigentlich noch cool?

Gerade unter Jugendlichen zeigt sich immer mehr, dass Rauchen ein Stück weit den Faktor verloren hat, als „cool“ zu gelten. In einer Studie der WHO vom März 2016, hat sich dieses Gefühl auch bestätigt. Seit dem Jahr 2010 zeigt sich ein deutlicher Rückgang bei den jugendlichen Rauchern mit einem Alter zwischen 11 Jahren und 15 Jahren.

Eine deutliche Reduzierung ist bei den Mädchen zu verzeichnen. Hier haben im Jahr 2010 noch insgesamt 22 Prozent der befragten Mädchen, die bereits mit 13 Jahren das erste Mal geraucht haben. Im Jahr 2014 war die Zahl bereits auf 13 Prozent gesunken, bei den Jungen von 26 Prozent auf immerhin nur noch 22 Prozent. Das heißt aber nicht, dass Rauchen die Aktualität verloren hat. Jedoch sind immer mehr Menschen sensibilisiert für die Gefahren, die damit einhergehen.

Dies zeigt auch das Ergebnis der Lausitzer Rundschau, die sich die Zeit genommen hat, das Wachstum des Marktes für E-Zigaretten einfach einmal genauer zu betrachten. Im Jahr 2015 gab es bereits rund 460 Marken, die E-Zigaretten angeboten haben und die Kunde konnten aus knapp 8.000 verschiedenen Liquids wählen. Die Tendenz ist hierbei steigend.

Interessant ist hierbei auch das Zitat des Anbieters Mr. Smoke:
„Die E-Zigarette ist in ihrer Bekanntheit seit ihren Anfängen in den 1960er Jahren gewachsen: Das Gerät mit dem aromatisierten Dampf wird seit über 10 Jahren in Serie produziert und weltweit von Dampfern, den Konsumenten der E-Zigarette, genutzt.“

E-Zigaretten gelten als das neue Trend-Produkt und gleichzeitig als eine tolle Möglichkeit, sich das Rauchen nicht abgewöhnen zu müssen und dennoch dem Körper weniger zu schaden. Dabei stellt sich allerdings die Frage, ob sie wirklich gesünder als Zigaretten sind.

Wie gesund ist die E-Zigarette?

Interessant ist in Bezug auf die E-Zigarette natürlich vor allem der Blick auf den Faktor für die Gesundheit:

Wie gesund sind E-Zigaretten?
Haben sie überhaupt einen Einfluss auf die Gesundheit?

In diesem Zusammenhang gibt es eine Studie der Division of Pharmaceutical Analysis. Diese Studie wurde durch die Drug Evaluation and Research in Auftrag gegeben. Ziel war es herauszufinden, wie hoch der Gehalt an Niktotin sowie die Verunreinigungen in E-Zigaretten sind. Im Fokus standen bei der Studie E-Zigaretten mit dem Zerstäubungsprinzip.

Das Ergebnis der Studie ist durchaus interessant:

Natürlich kann nicht davon ausgegangen werden, dass E-Zigaretten die Gesundheit fördern.

Sie enthalten teilweise Spuren von Nitrosaminen sowie von Alkaloiden und können daher durchaus die Gesundheit schädigen. Im Vergleich zu normalen Zigaretten und Tabakprodukten, sind die in den E-Zigaretten enthaltenen Schadstoffe jedoch deutlich geringer.

Auch ist der oft angeführte Gateway-Effekt (siehe hier) nicht nachzuvollziehen: 91 % der ehemalige Raucher – nur 1 % der Dampfer sind Neueinsteiger (Dampfer, die vorher noch nie geraucht haben).

Dies ist einer der Punkte, warum die E-Zigaretten durchaus als eine Alternative zur normalen Zigarette gesehen werden.

Video: E-Zigarette vs. Zigarette! Was ist gesünder? Wir haben nachgefragt!

Gerade Personen, die abhängig von Nikotin sind, haben jedoch immer wieder Zweifel an der Wirksamkeit der E-Zigaretten. Auch wenn es vielen Menschen in erster Linie um das gesellige Beisammensein mit anderen Rauchern geht, so ist auch der Faktor „Sucht“ nicht zu unterschätzen. Tatsächlich gibt es inzwischen viele Liquids, die eine hohe Konzentration an Nikotin haben und dieses Suchtgefühl auch befriedigen können.

Die Vorteile der E-Zigaretten

Neben der großen Auswahl an Liquids, die durchaus für Abwechslung beim Genuss der E-Zigaretten sorgen, haben diese auch noch andere Vorteile:

 So werden sie nicht als Zigaretten im klassischen Sinne angesehen und daher ist es deutlich häufiger erlaubt, E-Zigaretten zu rauchen, als normale Zigaretten.

Wer beispielsweise im Büro schon öfter darüber nachgedacht hat, sich jetzt einfach eine Zigarette anzuzünden, der wird durch das bürointerne Rauchverbot hier sicher daran gehindert worden sein.

Eine E-Zigarette stößt jedoch keinen Rauch im klassischen Sinne aus und darf daher nicht komplett im Büro verboten werden. Zudem sind E-Zigaretten fast komplett geruchslos und belästigen daher die Umwelt rundherum deutlich weniger. Dennoch sind die Gefahren des Passivrauchens nicht ganz von der Hand zu weisen.

Dampfen erlaubt: E-Zigaretten sind viel häufiger in der Öffentlichkeit erlaubt. (02)

Dampfen erlaubt: E-Zigaretten sind viel häufiger in der Öffentlichkeit erlaubt. (02)

Auch in Bars und Restaurants gibt es nur selten ein Rauchverbot für die E-Zigarette. Genussmenschen möchten nach einem guten Essen einfach nicht auf die Zigarette verzichten. Bei Minus 10 Grad Celsius vor der Tür ist es aber auch nicht so verlockend, die Zigarette draußen zu rauchen.

Die E-Zigarette wird hier sehr gerne als eine Alternative angesehen und da es nach wie vor so gut wie keine Gesetze und Regeln in Bezug auf diese Art des Rauchens gibt, haben Raucher auch gute Chancen, die gemütliche Tafel im Restaurant nicht verlassen zu müssen.
Aber auch in Bezug auf die E-Zigarette kann es nicht schaden, ein Stück weit den Knigge im Auge zu behalten. Das heißt in erster Linie, Rücksicht auf die Menschen um sich herum zu nehmen und durchaus auch zu fragen, ob es in Ordnung ist, sich eine E-Zigarette anzumachen.

Ist das Rauchen nun cool oder nicht?

Die Frage, ob das Rauchen cool ist oder nicht, muss zwar jeder für sich selbst beantworten. Wer aber durchaus Entspannung in der einen oder anderen Zigarette findet und gerne das Risiko für die Gesundheit ein wenig reduzieren möchte, der liegt mit einer E-Zigarette richtig.


Bildnachweise: © Titelbild-Shutterstock: Mr.Exen-Fotolia- #02 L.Klauser

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