Verschiedene Haustypen in der Übersicht

0

Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, Fertig- oder Massivhaus? Angesichts der Vielzahl an Haustypen ist es für angehende Bauherren wichtig, die individuellen Vor- und Nachteile zu kennen.

Haustypen im Überblick: Worauf kommt es an?

Menschen haben unterschiedliche Ansprüche an ihr Wohnhaus. Damit der Traum von den eigenen vier Wänden nicht zum Albtraum wird, sollten die verschiedenen Haustypen näher betrachtet werden. Immerhin handelt es sich hier um die wahrscheinlich größte Investition, die Bauherren in ihrem Leben tätigen werden!

Die eigenen Ansprüche müssen daher den Eigenschaften der einzelnen Gebäudetypen gegenübergestellt werden. Lohnt es sich, ein Mehrfamilienhaus als Mehrgenerationenhaus bauen zu lassen? Oder soll doch lieber ein schlichtes Eigenheim entstehen, das im Bungalowstil nur Platz für die Kernfamilie bietet?

Diese Haustypen passen perfekt

Verschiedene Kriterien lassen eine Aussage darüber zu, welche Haustypen individuell am passendsten sind.

Vor dem Hausbau bzw. schon vor der Hausplanung sollten sich Bauherren daher einige Fragen stellen:

  • Wie groß muss das Haus werden, damit alle genügend Platz haben?
  • Welche Anordnung der Zimmer ist ideal?
  • Soll das Haus als Mehrfamilienhaus oder als Einfamilienhaus konzipiert sein?
  • Soll die Barrierefreiheit berücksichtigt werden?
  • Soll später eine Aus- oder Umbaumöglichkeit genutzt werden können?
  • Soll eine Vermietungsmöglichkeit (z. B. Einliegerwohnung) integriert werden?
  • Wie groß ist das Grundstück, auf dem das Haus errichtet werden soll?
  • Soll beim Bauen selbst Hand angelegt werden?
  • Wie groß ist das vorhandene Budget?
Menschen haben unterschiedliche Ansprüche an ihr Wohnhaus. ( Foto: Shutterstock-andresbuitragoph _)

Menschen haben unterschiedliche Ansprüche an ihr Wohnhaus. ( Foto: Shutterstock-andresbuitragoph _)

So finden sich die passenden Haustypen

Fertighaus oder Massivhaus? Welche Hausvarianten infrage kommen, lässt sich am besten nach einer eingehenden Beratung und nach Einholen hinreichender Informationen feststellen. Sowie natürlich nach Beantwortung der eben genannten Fragen, denn anhand derer können die relevanten Haustypen bereits eingegrenzt werden.

Ein Vergleichen der verschiedenen Typen ist dabei wichtig, wobei auch Beispielbilder hilfreich sind. Es kann sich durchaus lohnen, die Haustypen auch in natura zu erleben, was beispielsweise bei einem Stadtbummel oder beim Besuch verschiedener Stadtviertel, Dörfer und Wohngegenden möglich ist. In der Realität wirken die meisten Häuser ganz anders als in der Theorie.

Verschiedene Haustypen kurz vorgestellt

Damit vor dem Hausbau entschieden werden kann, welcher Typ Haus überhaupt infrage kommt, sollte eine grobe Vorstellung darüber bestehen, welche Typen es überhaupt gibt. Dabei kommen nicht alle Haustypen in jedem Fall in Betracht, denn wenn zum Beispiel alle Generationen unter einem Dach leben sollen, kommt das schlichte Einfamilienhaus nicht infrage.

Die Preise sind bei einem Fertighaus meist deutlich niedriger als bei allen anderen Hausvarianten. ( Foto: Shutterstock- KB_3)

Die Preise sind bei einem Fertighaus meist deutlich niedriger als bei allen anderen Hausvarianten. ( Foto: Shutterstock- KB_3)

Das Fertighaus

Die Preise sind bei einem Fertighaus meist deutlich niedriger als bei allen anderen Hausvarianten. Hinzu kommt, dass solche eine Bauweise rasch umzusetzen ist, das heißt, dem baldigen Einzug steht nichts entgegen. Ob Bungalow, Einfamilienhaus oder Villa: Alles ist in Fertigbauweise erhältlich. Zudem kann gewählt werden, ob auch ein Carport dabei sein soll, eine Garage oder ein Keller gewünscht wird.

Das Fertighaus zeichnet sich durch seine besondere Vielfalt aus und kann im Gegensatz zum Massivhaus in einer Halle produziert werden. Die einzelnen Bauteile werden dann direkt auf der Baustelle zusammengesetzt und dort befestigt. Für diese Bauweise sprechen auf jeden Fall die niedrigen Kosten sowie die kurze Bauzeit. Mittlerweile sind auch die bis vor einiger Zeit noch gängigen Nachteile wie eine geringe Gestaltungsmöglichkeit oder ein rascher Wertverlust nicht mehr relevant, denn die Hersteller haben massiv nachgebessert.

Das Massivhaus

Wer beim Hausbau auf den Klassiker schlechthin setzen möchte, ist mit einem Massivhaus gut beraten. Die Wände werden massiv aus Mauerwerk oder Beton errichtet, zahlreiche tragende Elemente sorgen für die nötige Stabilität. Die Standfestigkeit des Gebäudes ist damit jederzeit gegeben. Zu den großen Vorteilen des Massivhauses zählt vor allem, dass das Raumklima zu jeder Jahreszeit angenehm und dass ein sehr guter Schallschutz vorhanden ist.

Die Bauweise steht für Stabilität und Langlebigkeit. Doch auch Nachteile gehen damit einher: Ein Massivhaus ist deutlich teurer als ein Fertighaus und verursacht deutlich höhere Kosten. Je individueller es gestaltet werden soll, desto höher steigen die Kosten. Außerdem ist die Bauzeit vergleichsweise lang.

Das Holzhaus

Hauptsächliches Baumaterial ist, wie der Name schon sagt, Holz. Wände, Decken und auch die Böden bestehen aus dem natürlichen Material, dank dem ein gesundes Wohnen möglich ist. Holz ist ein ökologischer Baustoff und das zu errichtende Haus steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Dafür ist Holz aber auch anfälliger für Schimmelbildung und Schädlingsbefall sowie für einen gewissen Grad der Verwitterung. Außerdem können Holzhäuser meist nicht über mehr als zwei Stockwerke errichtet werden.

Hauptsächliches Baumaterial ist, wie der Name schon sagt, Holz. Wände, Decken und auch die Böden bestehen aus dem natürlichen Material, dank dem ein gesundes Wohnen möglich ist. ( Lizenzdoku: Shutterstock- Artem Avetisyan )

Hauptsächliches Baumaterial ist, wie der Name schon sagt, Holz. Wände, Decken und auch die Böden bestehen aus dem natürlichen Material, dank dem ein gesundes Wohnen möglich ist. ( Lizenzdoku: Shutterstock- Artem Avetisyan )

Das Fachwerkhaus

Fachwerkhäuser erinnern immer ein wenig an mittelalterliche Orte, wenn sie sich in ihrer Skelettbauweise präsentieren. Dabei wird ein Gerüst aus Holz gestellt, das sozusagen das Skelett bildet. Die Zwischenräume, die als Gefach bezeichnet werden, werden mit Mauerwerk oder auch mit Lehm gefüllt. Sie punkten durch das gesunde Raumklima und durch ihre Stabilität. Allerdings ist die Brandgefahr bei dieser Art von Haus deutlich erhöht, außerdem sind die Kosten für die Bauweise höher.

Das selbst gebaute Haus

Dabei handelt es sich streng genommen nicht wirklich um einen Haustyp, sondern eher um eine Art des Bauens. Der Bauherr wird hier selbst aktiv und übernimmt große Teile des Hausbaus selbst. Die Planung erfolgt über einen Bauingenieur oder einen Architekten, außerdem müssen natürlich weitere Fachleute wie Statiker und Gutachter hinzugezogen werden. Doch den eigentlichen Bau übernimmt der Bauherr und spart damit jede Menge Kosten.

Diese Bauweise setzt allerdings ein gewisses handwerkliches Geschick voraus. Ein großer Vorteil neben der Kostenersparnis: Der Bauherr kennt die Qualität der Arbeit sehr genau. Nachteilig ist aber, dass er in den meisten Fällen kein Profi ist und baulich bedingte Mängel daher nicht erkannt werden.

Das Einfamilienhaus kann auch als Bungalow oder Mehrfamilienhaus, als Holz- oder Fachwerkgebäude gebaut werden.  ( Lizenzdoku: Shutterstock- Traveller70 )

Das Einfamilienhaus kann auch als Bungalow oder Mehrfamilienhaus, als Holz- oder Fachwerkgebäude gebaut werden. ( Lizenzdoku: Shutterstock- Traveller70 )

Das Einfamilienhaus

Das Einfamilienhaus darf bei den Haustypen in der Übersicht auf keinen Fall fehlen. Es steht aber eher für eine Gestaltungsart und nicht für eine Bauweise, denn es kann sowohl massiv als auch als Fertighaus errichtet werden. Das Einfamilienhaus kann auch als Bungalow oder Mehrfamilienhaus, als Holz- oder Fachwerkgebäude gebaut werden.

Wichtig zu wissen: Es handelt sich um einen der teuersten Haustypen, dafür lassen sich aber viele individuelle Gestaltungswünsche umsetzen. Außerdem besteht meist die Möglichkeit, nachträglich Veränderungen vorzunehmen.

Der Bungalow

Bungalows werden ebenerdig gebaut und stellen damit eine ideale Bauweise für ein Haus dar, das barrierefrei sein soll. Bungalows besitzen keinen zweiten Stock, meist findet sich aber im Dach eine Möglichkeit, um diesen Raum als Stauraum zu nutzen. Über eine kleine Luke bzw. eine Treppe ist der Bereich zugänglich.

Bungalows sind für eine ganze Familie ausreichend, brauchen aber deutlich mehr Platz als ein Gebäude, welches zwei- oder mehrstöckig errichtet wird. Die größere Grundfläche erfordert daher auch ein größeres Baugrundstück, was die Kosten für das Bauvorhaben in die Höhe treiben kann.

Die Wärmedämmung dieser Häuser erfolgt nach den Standards, die laut der Energieeinsparungsverordnung ausgegeben werden. ( Foto: Shutterstock - Herr Loeffler )

Die Wärmedämmung dieser Häuser erfolgt nach den Standards, die laut der Energieeinsparungsverordnung ausgegeben werden. ( Foto: Shutterstock – Herr Loeffler )

Niedrigenergie- und Passivhäuser

Die Wärmedämmung dieser Häuser erfolgt nach den Standards, die laut der Energieeinsparungsverordnung ausgegeben werden. Eine Entfeuchtungsanlage sorgt dafür, dass die Lüftung im Haus garantiert ist. Der Energiebedarf eines solchen Hauses ist besonders niedrig.

Das Passivhaus ist ein Niedrigenergiehaus, das weiterentwickelt wurde und noch weniger Energie braucht. Der Bedarf an Wärme und Energie wird hier durch passive Quellen gedeckt. Dafür werden Abwärme und Sonne genutzt. Die Wärmedämmung ist optimal, Heizenergie wird damit kaum noch zusätzlich benötigt. Die Lüftung erfolgt über einen Erdwärmetauscher, die Heizung erfolgt über eine Wärmepumpenheizung, die an die Lüftungsanlage angebunden ist.

Elektrische Heizungen erwärmen Räume mit einem besonders hohen Wärmebedarf, wie es etwa im Badezimmer der Fall ist. Wichtig: Für den Bau von Passivhäusern kann eine staatliche Förderung in Anspruch genommen werden. Der Investitionszuschuss richtet sich dabei in seiner Höhe nach der erreichten Energieeffizienz.

Lassen Sie eine Antwort hier