Kinderfahrradanhänger vs. Kindersitz: Der Anhänger überzeugt im Alltag und auf Reisen

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Manche Eltern schwören auf den Kindersitz am Fahrrad, andere auf den Fahrradanhänger. Letztere hat einige unschlagbare Vorteile, die ihn im Alltag unverzichtbar werden lassen. Und das nicht nur für den Kindertransport!

Der Fahrradanhänger für Kinder: Sicher durch den Straßenverkehr

Kaum wird es draußen wieder etwas wärmer, holen die meisten Eltern ihre Fahrräder heraus und machen sie frühlingsfit. Dazu gehören auch die ersten Ausfahrten, die natürlich mit den Kindern unternommen werden. Die Kleinen werden auf den Fahrradsitz oder lieber noch in den Fahrradanhänger gesetzt und die Fahrt kann losgehen. Fakt ist, dass eine optimale Mobilität mit Fahrradanhängern möglich ist. Ob auf der Straße oder auf Feldwegen: Mit dem Anhänger fahren Familien zum Picknick, unternehmen Radwandertouren oder kurze Ausflüge durch die Stadt. Dabei ist der Fahrradanhänger anderen Transportsystemen deutlich überlegen.


Das sagt die Straßenverkehrsordnung zu Fahrradanhänger für Kinder

Die StVO sieht keine konkreten Regelungen vor, die den Transport von Kindern in einem Fahrradanhänger betreffen. Die Rede ist hierin lediglich davon, dass der Fahrer oder die Fahrerin des Rades mindestens 16 Jahre alt sein muss, um ein Kind auf dem Fahrrad mitzunehmen (das betrifft nicht den Transport im Anhänger). Außerdem dürfen laut Verordnung bis zu zwei Kinder im Fahrradanhänger mitfahren, sofern diese maximal sieben Jahre alt sind. Geeignete Gurte und Sitze sind Vorschrift.

Das Gesamtgewicht des Fahrradanhängers muss den Vorgaben entsprechen, die der Hersteller in der Bedienungsanleitung angegeben hat. Ein ungebremster Anhänger darf höchstens 40 kg wiegen (inklusive Ladung).

Weitere Angaben macht die Straßenverkehrsordnung nicht. Doch schon im Interesse der Gesundheit der Kinder sollten Eltern so vorsichtig wie möglich sein und kein Risiko mit den Kleinen im Straßenverkehr eingehen.

Kaum wird es draußen wieder etwas wärmer, holen die meisten Eltern ihre Fahrräder heraus und machen sie frühlingsfit. Dazu gehören auch die ersten Ausfahrten, die natürlich mit den Kindern unternommen werden. ( Foto: Adobe Stock- pikselstock)_

Kaum wird es draußen wieder etwas wärmer, holen die meisten Eltern ihre Fahrräder heraus und machen sie frühlingsfit. Dazu gehören auch die ersten Ausfahrten, die natürlich mit den Kindern unternommen werden. ( Foto: Adobe Stock- pikselstock)_

Die Vorteile des Kinderanhängers für das Fahrrad

Zugegeben, auch der Kindersitz für das Fahrrad hat einige Vorteile. Eltern können sich mit ihrem Nachwuchs unterhalten, dem Kind Dinge erklären und die Umgebung zeigen.

Gleichzeitig sind viele Kinder auf dem Fahrradsitz aber vor allem bei längeren Touren deutlich unruhiger. Sie können weniger gut sitzen, genießen einen geringeren Komfort.

Die Kleinen versuchen, möglichst viel zu sehen und rutschen auf dem Sitz hin und her. Das kann die Fahrsicherheit beeinträchtigen.

Der Fahrradanhänger hingegen erweist sich als durchaus komfortables Transportmittel, in dem die Kleinen sogar schlafen können.

Bei Radwandertouren oder sogar einem Fahrradurlaub erweist sich das als alternativlos, denn so können die Eltern ein gutes Stück der Strecke zurücklegen, ohne dass die lieben Kleinen quengelig werden.

Auch diese Vorteile überzeugen:

  • bis zu zwei Kinder können mitgenommen werden
  • Gepäck oder Proviant lässt sich mittransportieren
  • Schutz des Kindes vor Wind und Wetter
  • höhere Sicherheit und geringeres Verletzungsrisiko bei Unfällen

Ist der Fahrradanhänger wirklich sicherer als der Kindersitz?

Experten beantworten die in der Überschrift gestellte Frage mit einem konsequenten „Ja“. Zum einen sind die Kinder im Fahrradanhänger deutlich entspannter und ruhiger, was für mehr Fahrsicherheit sorgt. Zudem haben Tests gezeigt, dass die Kleinen bei einem Unfall, bei dem das Fahrrad umkippt, wesentlich geringere Verletzungen vor allem am Kopf davontragen. Der Grund ist, dass bei einem Anhänger Seitenwände vorhanden sind, die zumindest bis zu einem gewissen Maß puffernd wirken.

Bei einem Fahrradunfall, bei dem die Kinder im Kindersitz gesessen haben, sind durch das Aufprallen des Kopfes auf der Straße schwerste Verletzungen an den Dummies entstanden. Bei einem Aufprall wird der Anhänger in der Regel zur Seite geschoben und nicht überrollt, was ebenfalls zu einem Plus an Sicherheit beiträgt.

Ein Fahrradanhänger kann aber nur sicher sein, wenn er über ein funktionierendes 5-Punkte-Gurtsystem verfügt, einen stabilen Überschlagschutz sowie eine große Spurweite aufweist. Auch leicht nach außen gestellte Räder, was als „negativer Radsturz“ bezeichnet wird, erhöhen die Sicherheit für die kleinen Fahrgäste.

Ein Fahrradanhänger kann aber nur sicher sein, wenn er über ein funktionierendes 5-Punkte-Gurtsystem verfügt, einen stabilen Überschlagschutz sowie eine große Spurweite aufweist. ( Foto: Adobe Stock- kristall )

Ein Fahrradanhänger kann aber nur sicher sein, wenn er über ein funktionierendes 5-Punkte-Gurtsystem verfügt, einen stabilen Überschlagschutz sowie eine große Spurweite aufweist. ( Foto: Adobe Stock- kristall )

Fahren auch Babys sicher im Fahrradanhänger mit?

Meist sind die Kinder, bei denen es um die Frage des besten Fahrradtransports geht, schon etwas älter. Was aber ist mit den Kleinen, die noch im Babyalter sind?

Die Vor- und Nachteile von Fahrradanhängern für den Kindertransport gelten für sie freilich auch, doch die Frage ist, ab wann ein Kind zum ersten Mal auf eine Fahrradtour mit dem Anhänger mitgenommen werden kann.

Der Gesetzgeber sieht hier keine festen Vorgaben vor, Eltern müssen demnach selbst entscheiden, ob ihr Kind fit genug ist, um längere Zeit im Anhänger zu sitzen oder zu liegen. Bitte berücksichtigen: Babys können sich noch nicht ausbalancieren, Stöße und Erschütterungen werden direkt an den kleinen Körper weitergegeben.

Die Wirbelsäule ist jedoch noch empfindlich, daher können zu starke Erschütterungen gefährlich werden. Ein passendes Nackenkissen sowie ein Sitzverkleinerer sorgen dafür, dass das Baby sicher im Fahrradanhänger sitzen kann. Passt eine Babyschale in den Fahrradanhänger, ist das die beste Transportmethode.

Dort kann das Kleine sicher und gut geschützt liegen. Auch kleine Babyhängematten sind empfehlenswert, sie lassen Erschütterungen kaum zum Kind durchdringen.

Fahrradanhänger-erfahrene Eltern empfehlen, mit dem Kind erst dann im Anhänger zu fahren, wenn es selbst sitzen kann. Das Kleine kann sich zu dem Zeitpunkt schon sehr gut ausbalancieren, die muskuläre Entwicklung ist deutlich fortgeschritten.

Wichtig ist, den Reifendruck des Anhängers eher niedrig zu belassen und auf eine gute Federung zu achten, damit Erschütterungen abgefangen werden.


Der Fahrradanhänger mit Mehrwert

Natürlich hat auch der Fahrradanhänger für den Kindertransport einige Nachteile, doch diese sind eher Gewohnheitssache. Die Handhabung des Anhängers beim Bremsen oder Wenden will ein wenig geübt sein, außerdem ist es nicht möglich, das Fahrrad mitsamt dem Anhänger auf jedem beliebigen Stellplatz zu belassen. Hinzu kommt, dass die Anschaffung eines Fahrradanhängers teurer ist, als wenn ein Kindersitz gekauft wird. Dem gegenüber steht der Mehrwert, den dieses Transportsystem für Kinder hat.

Natürlich hat auch der Fahrradanhänger für den Kindertransport einige Nachteile, doch diese sind eher Gewohnheitssache. ( Foto: Adobe Stock-ARochau) _

Natürlich hat auch der Fahrradanhänger für den Kindertransport einige Nachteile, doch diese sind eher Gewohnheitssache. ( Foto: Adobe Stock-ARochau) _

 

Auch als Buggy zu benutzen

Inzwischen gibt es Fahrradanhängermodelle, die nicht nur für den Transport von Kindern bestens geeignet sind, sondern die auch zum Einkaufen oder als Buggy genutzt werden können. Bei ihnen geht die Fahrt ganz normal mit dem Anhänger in die Stadt oder zum gewünschten Ausflugsziel. Der Anhänger wird abgehängt, seine Vorderräder werden hinuntergeklappt und schon steht ein vollwertiger Buggy für zwei Kinder bereit.

Der Fahrradanhänger ist zudem groß genug, um Kind und Einkäufe zu transportieren, auch das ist ein Punkt, der als Mehrwert gilt. Besonders Eltern, die Radwandertouren unternehmen oder mit Kind, Kegel und Fahrrad in den Urlaub fahren wollen, werden das zu schätzen wissen.

Das ist beim Kauf eines sicheren Fahrradanhängers für Kinder wichtig

Eltern sollten wissen, was beim Kauf von Fahrradanhängern für Kinder wichtig ist, damit sie in das passende Modell investieren. ‚

Die folgenden Punkte sind wichtig und sollten bei der Auswahl des Anhängers berücksichtigt werden:

  • Besitzt der Anhänger eine ausreichende Beleuchtung?
  • Hat der Anhänger ein geringes Eigengewicht und eine gute Federung? Diese sind entscheidend für den Fahrkomfort.
  • Besitzt der Anhänger eine sichere Feststellbremse?
  • Ist der Anhänger groß genug, damit das Kind ausreichend Kopffreiheit hat? Dabei bitte berücksichtigen, dass die Kleinen auch bei der Fahrt im Anhänger einen Fahrradhelm tragen sollten.
  • Ist das Fahrgestell robust und hat eine Bodenwanne aus Metall?
  • Sind die gängigen Sicherheitssiegel wie GS, TÜV oder CE vorhanden?
  • Ist der Rahmen stabil und besitzt er einen Überschlagschutz?
  • Ist ein 5-Punkte-Gurtsystem vorhanden?
  • Sind Sonnen-, Wind- und Regenschutz vorhanden? Ist die Belüftung ausreichend?

Darüber hinaus sollte beim Kauf darauf geachtet werden, ob der Anhänger zum Buggy umbaubar ist und ob der Sitzkomfort und die Sicherheit beim Sitzen für die Kleinsten gegeben ist (Platz für Babyschale, Sitzverkleinerer etc.).

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