Zecken erkennen und entfernen – so geht‘s

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Zecken sind sogenannte „Lauerjäger“. Sie warten auf Gräsern, im Gebüsch oder im Unterholz auf einen Wirt, um sich zu ernähren. Blitzschnell halten Sie sich dann an vorbeilaufenden Menschen oder Tieren fest. Da die Spinnentiere schwerwiegende Krankheiten übertragen können, ist es umso wichtiger, Zecken zu erkennen und sie schnellstmöglich sauber zu entfernen. Lesen Sie hier mehr dazu!

Warum sollten Sie Zecken schnell entfernen?

Zecken können zum einen die Lyme-Borreliose übertragen. Diese Erkrankung, von der deutschlandweit zwischen 60.000 und 100.000 Menschen betroffen sind, löst unbehandelt mitunter Spätschäden und Folgeerkrankungen aus.

Zum anderen geben die Spinnentiere die Frühsommer-Meningoenzephalitis, auch FSME genannt, an ihren Wirt weiter. Allein im Jahr 2020 gab es in Deutschland mehr als 700 Erkrankungen. Dagegen gibt es zwar eine Impfung, die sich bereits für kleine Kinder eignet, trotzdem ist es sinnvoll, auch zusätzlich Zeckenschutz-Tipps zu beachten. Dazu gehört zum Beispiel das Tragen langer Kleidung. So lassen sich viele Zeckenstiche vermeiden.

Wussten Sie schon? Ansteckungen mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kommen nicht nur im Frühsommer vor, sondern treten von Frühling bis Herbst auf.

Zecken können zum einen die Lyme-Borreliose übertragen. ( Foto: Adobe Stock- Ocskay Mark _)

Zecken können zum einen die Lyme-Borreliose übertragen. ( Foto: Adobe Stock- Ocskay Mark _)

Wie gehen die Blutsauger vor?

Zecken kommen überall vor, wo es Pflanzen gibt: im Wald, in Parks oder in Gärten. Dass sich die Spinnentiere gezielt von Bäumen auf ihr Opfer fallen lassen, ist aber ein Mythos. Die Krabbler lauern beispielsweise im hohen Gras auf ihren Wirt.

Läuft ein geeignetes Opfer vorbei, hält sich die Zecke an ihm fest. Dann sucht der Parasit nach der richtigen Stelle für seine Nahrungsaufnahme: gut durchblutet mit einer nur dünnen Hautschicht sollte es sein. Bevorzugte Körperstellen sind die Achselhöhlen, Kniekehlen, Ellenbeugen und der Genitalbereich, bei Kindern auch der Kopf.

Da die Zecke die Ansaugstelle zunächst betäubt, spüren die meisten den Stich gar nicht. Die Krabbler haben einen Stechrüssel sowie ein scherenartiges Mundwerkzeug. Damit schneiden sie die Haut auf, stechen ins Gewebe und saugen dort Blut.

Durch die Blutmahlzeit wird das Tier immer größer, bis es letztendlich auf die Größe einer gräulichen Mistelbeere anschwillt. Nach etwa einer Woche fällt die Zecke ab und verkriecht sich irgendwo. Kann der Parasit in Ruhe saugen, ist er zum Schluss etwa 200 Mal schwerer als zu Beginn und überlebt dann ganz ohne Blut bis zu zehn Jahre.

Dass sich eine Zecke komplett vollsaugt, ist beim Menschen aber eher unwahrscheinlich. Denn je größer das Tier durch das Saugen wird, desto leichter ist die Zecke zu erkennen.

In Deutschland gibt es 19 Zeckenarten, die häufigste ist der gemeine Holzbock. ( Foto: Adobe Stock -  Alexander Raths )

In Deutschland gibt es 19 Zeckenarten, die häufigste ist der gemeine Holzbock. ( Foto: Adobe Stock – Alexander Raths )

Zecken erkennen

In Deutschland gibt es 19 Zeckenarten, die häufigste ist der gemeine Holzbock. Eine Zecke durchlebt mehrere Entwicklungsstufen: von der Larve über die Nymphe bis hin zur erwachsenen Zecke. In jeder dieser Stufen macht sie ihrem Ruf als Blutsauger alle Ehre. Vor der Eiablage braucht das Weibchen zum Beispiel noch eine zusätzliche Mahlzeit.

Als Larve sind die Zecken winzig, gerade mal einen halben Millimeter groß und noch dazu fast durchsichtig. In diesem Stadium ist es schwierig, die Zecken mit dem bloßen Auge zu erkennen.

Die geschlechtslosen Nymphen sind bereits etwas größer, etwa zwei Millimeter und erst im ausgewachsenen Stadium erreichen Zecken gut sichtbare fünf Millimeter.5 Sie sind dann braun oder schwarz und haben die für Spinnentiere typischen acht Beine.

Zecken kommen überall vor, wo es Pflanzen gibt: im Wald, in Parks oder in Gärten. ( Foto: Adobe Stock - encierro_)

Zecken kommen überall vor, wo es Pflanzen gibt: im Wald, in Parks oder in Gärten. ( Foto: Adobe Stock – encierro_)

Zecken entfernen – aber richtig

Da die Gefahr einer Infektion ansteigt, je länger die Saugdauer ist, ist es wichtig, so schnell wie möglich zu reagieren und die Zecke zu entfernen. FSME-Viren und Borrelien werden über den Speichel der Zecke direkt übertragen.

Am besten eignet sich eine spezielle Zeckenzange, um eine Zecke erfolgreich zu entfernen. Einfach das Tier direkt über der Haut greifen und die Zecke gerade mit einem ruhigen Zug nach oben herausziehen. Vermeiden Sie es dabei unbedingt, das Tierchen zu quetschen. Auch spezielle Zeckenkarten oder Zeckenschlingen aus der Apotheke oder der Drogerie sind einfache Hilfsmittel, um Zecken zu entfernen.

Wichtig: Das Werkzeug sowie die Einstichstelle immer gut desinfizieren und den Stich am besten mit einem Kugelschreiber markieren. Sollte sich in den nächsten Wochen ein roter Kreis um die Einstichstelle bilden oder zeigen sich grippeähnliche Symptome, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Dringend abzuraten ist vom Versuch, das Tier zu ersticken, zum Beispiel mit Öl, Nagellack oder Kleber. Denn in der Todesangst gibt die Zecke dann nur noch mehr von ihrem potenziell gefährlichen Speichel ab.

Übrigens: Wenn trotz des vorsichtigen Vorgehens beim Entfernen der Zecke mal ein Rest in der Haut bleibt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

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