Plastik bei Mars: Rückrufaktion

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So manch einem Schokoriegel-Fan und Schokoladen-Liebhaber dürfte Ende Februar mulmig zu Mute gewesen sein, vor allem wenn Riegel wie Mars oder Snickers daheim auf den Verzehr warteten. Es war der 23.02., als der US-Schokoriegel-Gigant Mars die vermutlich größte Rückruf-Aktion in seiner Geschichte einleitete: Millionen bekannter und populärer Schokoriegel solcher Marken wie Milky Way Minis, Mars oder Snickers, wurden in 55 Ländern zurückgerufen, da sich darin gefährliche Plastikteile befinden könnten.

Plastik-Fund bei Mars: viele deutsche Verbraucher betroffen

Laut Unternehmens-Angaben konnten Süßigkeiten mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) vom 19. Juni 2016 bis zum 8. Januar 2017 den gefährlichen Kunststoff enthalten. Dem Ganzen war der Plastik-Fund eines Verbrauchers in Norddeutschland vorausgegangen: eine Frau entdeckte ein rund 0,5 Zentimeter langes Plastikteil in einem Riegel.

Da durch so einen Lebensmittel-Rückstand akute Erstickungsgefahr besteht, sah sich das US-Unternehmen in der Pflicht, entsprechend zu handeln und die Rückholung der Süßwaren einzuleiten. Für Verbraucher und Kunden sind solche Meldungen eigentlich nichts Außergewöhnliches. Rückstände in Lebensmitteln, aber auch in Tiernahrung wie Hunde- oder Katzenfutter, kommen durchaus häufiger vor. Nur wenige Tage nach dem Mars-Vorfall wurde z.B. bekannt, dass sich Plastik in Hundefutter der Marke Pedigree befinden könnte. Und bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder ähnliche Vorfälle anderer Lebensmittel und Unternehmen.

Was bei der Mars-Rückrufaktion aber besonders war, waren deren Ausmaße. Insgesamt bezog sich die umfangreiche Aktion auf 38 unterschiedliche Produkte und vor allem Deutschland war betroffen, denn an seinem deutschen Standort produziert Mars täglich zehn Millionen der süßen Snacks.

Was bei der Mars-Rückrufaktion aber besonders war, waren deren Ausmaße. Insgesamt bezog sich die umfangreiche Aktion auf 38 unterschiedliche Produkte und vor allem Deutschland war betroffen, denn an seinem deutschen Standort produziert Mars täglich zehn Millionen der süßen Snacks. ( Foto: Shutterstock-Piyathep  )

Was bei der Mars-Rückrufaktion aber besonders war, waren deren Ausmaße. Insgesamt bezog sich die umfangreiche Aktion auf 38 unterschiedliche Produkte und vor allem Deutschland war betroffen, denn an seinem deutschen Standort produziert Mars täglich zehn Millionen der süßen Snacks. ( Foto: Shutterstock-Piyathep )

Die meisten Käufer hatten durch die Medien von dem Sachverhalt erfahren. Große, meist international tätige Unternehmen wenden sich – wenn z.B. der Fund von Produktions-Rückständen in den Waren bekannt wurde – nach internen Beratungen und einem erstellten Plan zum Ablauf des Rückrufs, umgehend an die Presse.

Flut an Verbraucher-Fragen zu Plastik in den Riegeln und den Gefahren

So war es auch in diesem Fall: nur kurze Zeit nach der offiziellen Pressemitteilung hatten bereits alle großen Medien – quer durch alle Gattungen von Print über Online bis zum Rundfunk – darüber berichtet. Die Information erfolgte natürlich auch auf der Unternehmenswebsite. Kunden sollten daraufhin umgehend die Schokoriegel, falls sie einige der genannten im heimischen Schrank hatten, auf ihr MHD überprüfen. Fielen die Riegel in diesen Zeitraum, konnten sie beim Supermarkt, bei dem die Waren gekauft wurden, einen Umtausch oder die Rückerstattung des Kaufpreises verlangen.

Einzelhändler wie Lidl oder die SB-Warenhauskette Real reagierten schnell und ließen über die Medien verlauten, dass ihre Kunden die Produkte in den Läden umgehend zurückgeben können. Aldi z.B. bot an, die Ware auch dann zurückzunehmen, wenn der Kassenbon nicht mehr auffindbar und verloren gegangen ist oder weggeschmissen wurde. Die betreffenden Produkte wurden von den Supermärkten umgehend aus den Regalen entfernt.

Darüber hinaus konnten sich die Käufer mit allen Fragen und Unklarheiten an Unternehmensvertreter wenden. Zu diesem Zweck richtete Mars eigens eine Verbraucherhotline bzw. ein Kontaktformular ein. Häufige Unsicherheiten auf Käufer-Seite betrafen z.B. Fragen nach der Gefahr von bereits verzehrten Produkten aus dem angegebenen MHD oder, ob z.B. auch Produkte umgetauscht werden müssen, die im Februar 2017 offiziell ablaufen – also nur knapp nach dem von Mars veröffentlichten MHD der betroffenen Waren.

Die Sorgen der Verbraucher sind bei solchen Schreckensmeldungen natürlich groß. (Foto: shutterstock_Photology19719

Die Sorgen der Verbraucher sind bei solchen Schreckensmeldungen natürlich groß. (Foto: shutterstock_Photology19719

Einschlägige Seiten informieren über aktuelle Rückrufe

Die Sorgen der Verbraucher sind bei solchen Schreckensmeldungen natürlich groß. Die Tatsache, dass die Hotline oft überlastet und auch die eigens eingerichtete Website, auf der Mars die betroffenen Chargen auflistete, über immer wieder schwer zu erreichen war, macht deutlich: die Anzahl der betroffenen, verängstigten Kunden war immens und die vielen Anfragen konnten vom Unternehmen trotz Krisenplan zeitweise nur schwer bewältigt werden.

Dabei reagierte Mars unmittelbar und angemessen, nachdem das Plastikteil im Riegel gefunden wurde. Dies betonte auch die Politik immer wieder: Politiker vieler Parteien lobten das zügige und konsequente Vorgehen von Mars, nach nur einem konkreten Fall bereits eine – hinsichtlich des logistischen und organisatorischen Aufwands – solch riesige Mammut-Aktion einzuleiten, die nicht zuletzt natürlich auch mit einem großen finanziellen Verlust einherging.

Es war der 23.02., als der US-Schokoriegel-Gigant Mars die vermutlich größte Rückruf-Aktion in seiner Geschichte einleitete ( Foto: Shutterstock-Rido)

Es war der 23.02., als der US-Schokoriegel-Gigant Mars die vermutlich größte Rückruf-Aktion in seiner Geschichte einleitete ( Foto: Shutterstock-Rido)

Früher hätte man so etwas vertuscht oder es hätten vor dem Rückruf erst noch weitere Fälle bekannt werden müssen, hieß es aus manchen Parteikreisen. Der Konzern begründete sein Handeln mit der Pflicht zur „Verantwortung und Qualität“.

Doch nicht immer erfahren die Menschen über die Medien von Rückrufaktionen, je nachdem welche Produkte betroffen sind und was der Grund für den Rückruf ist. Auf entsprechenden, einschlägigen Seiten wie z.B. www.produktwarnung.de oder www.produktrueckrufe.de, können sich Verbraucher über aktuelle Sicherheitshinweise und Meldungen der Produzenten und Hersteller selbstständig und jederzeit informieren.


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Titelbild: © Schwarzer.de

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