HDL-Cholesterin, auch bekannt als High Density Lipoprotein, stellt einen wichtigen Indikator für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems dar. Als Teil des Gesamtcholesterins im Blut ist es an der Aufrechterhaltung von intakten Blutgefäßen und des Herzens beteiligt. Informieren Sie sich hier, welche Cholesterinwerte anzustreben sind und was das HDL-Cholesterin ausmacht.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Cholesterinwerte im Blick: Einordnung vom HDL-Cholesterin
Obwohl Cholesterin im Allgemeinen einen eher schlechten Ruf hat und mit gesundheitlichen Befürchtungen (zum Beispiel Hypercholesterinämie) in Verbindung steht, bezeichnen viele das HDL als „gutes Cholesterin“. Es transportiert überschüssiges „schlechtes“ LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) aus den Blutgefäßen zurück zur Leber.
Das passiert, wenn die Zellen im Körper das LDL nicht mehr aufnehmen können. In der Leber wird es dann zum Beispiel in Gallensäure umgewandelt oder abgebaut. Auf diese Weise hilft das HDL-Cholesterin, eine gesunde Blutfettkonzentration aufrechtzuerhalten. Dadurch lassen sich Ablagerungen in den Arterien verhindern und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.
Zusätzlich kann das HDL auch bereits an den Gefäßwenden festgesetztes Cholesterin lösen und es so zumindest teilweise aus der Blutbahn entfernen. Deshalb ist das HDL manchmal als „Aufräumer“ bekannt. Es besitzt eine Art Entgiftungsfunktion für den Körper.
Welche Werte sind normal und ab wann ist das HDL-Cholesterin zu niedrig? (Video)
Für erwachsene Männer und Frauen gelten die gleichen Orientierungswerte bezüglich des HDL-Cholesterins. Sie sollten nie unter 35 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) beziehungsweise 0,9 Millimol pro Liter (mmol/l) liegen. Am besten betragen die Werte bei Frauen über 45 mg/dl und bei Männern über 40 mg/dl.
Ein hoher HDL-Cholesterinwert kann sich günstig auf die Herzgesundheit auswirken. Er stellt eine Art Schutz vor gefährlichen Ablagerungen dar. Die Voraussetzung dafür ist, dass die LDL-Werte niedrig sind. Für gesunde Erwachsene gilt der Richtwert: unter 115 mg/dl (3,0 mmol/l).
Hingegen spricht ein niedriger Gehalt von HDL-Cholesterin im Blut häufig für ein erhöhtes Arteriosklerose-Risiko. Insbesondere bei Menschen mit anderen Risikofaktoren wie hohem Blutdruck, Diabetes oder Übergewicht erhöht sich außerdem die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deswegen ist eine regelmäßige Kontrolle der Cholesterinwerte ratsam.
Video: Was ist Cholesterin? | Stiftung Gesundheitswissen
Wie läuft die Bestimmung des HDL-Cholesterins ab?
Um die Cholesterinwerte zu ermitteln, nimmt der Arzt oder eine medizinische Fachkraft Ihnen Blut ab. Nach der Auswertung im Labor bespricht der Mediziner die Werte mit Ihnen.
Nicht immer werden neben dem Gesamtcholesterin auch die Untereinheiten HDL und LDL bestimmt. Das Verhältnis von HDL- und LDL-Cholesterin im Blut zeigt jedoch, wie hoch das Risiko für eine Arteriosklerose (Arterienverkalkung durch krankhafte Ablagerungen) ist.
Aus diesem Grund stellt die Bestimmung insbesondere eine sinnvolle Maßnahme dar, wenn bereits die Veranlagung oder mehrere Risikofaktoren für die Erkrankung bestehen.
Auch wenn Sie keine Beschwerden haben, kann eine Arteriosklerose vorliegen. Die Ablagerungen bleiben oft lange Zeit unbemerkt ohne bei Betroffenen Symptome auszulösen. In manchen Fällen ist eine Fettstoffwechselstörung für zu niedriges HDL-Cholesterin verantwortlich. Ob das auf Sie zutrifft, lässt sich ebenfalls bei einem Arztbesuch abklären.
Wenn der HDL-Gehalt eher hoch und die Konzentration von LDL niedrig ist, sprechen Fachleute von gesunden Cholesterinwerten. Ein umgekehrtes Verhältnis gilt hingegen als ungesund.
Neben HDL und LDL zählen auch die Triglyceride (Neutralfette) zum Gesamtcholesterin. Erhöhte Triglycerid-Werte können sich genau wie ein hoher LDL-Gehalt negativ auswirken und womöglich eine Arteriosklerose fördern. Sprechen Sie Ihren Arzt auf die Untersuchung Ihrer Cholesterinwerte an. Nach dem Check entscheiden Sie gemeinsam, ob weitere Schritte erforderlich sind und welche Maßnahmen infrage kommen.
Was lässt sich tun, wenn das HDL-Cholesterin zu niedrig ist?
Dazu gehören:
- eine ausgewogene Ernährung (reich an frischem Obst sowie Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen und pflanzlichen Ölen),
- geringe Verwendung von Fett beim Kochen (ungesättigte Fettsäuren bevorzugen),
- regelmäßige körperliche Aktivität,
- das Vermeiden ungesunder Gewohnheiten wie Rauchen und
- das Anstreben eines Normalgewichts.
Die Aspekte Ernährung, Körpergewicht und Bewegung sind wichtig, um den Cholesterinspiegel im Rahmen der empfohlenen Angaben zu halten.
Unterstützend können auch einige Medikamente das HDL-Cholesterin beeinflussen, wenn es zu niedrig ist. Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt, welche Schritte sich anbieten, um den HDL-Cholesterinspiegel zu erhöhen oder zu stabilisieren. Gemeinsam finden Sie die für Sie passende Lösung, um Ihre Werte in den Griff zu bekommen.