Schlafstörungen: was ist die Ursache und was hilft?

0

Allein in Deutschland werden knapp über 100.000 Menschen pro Jahr wegen Schlafproblemen stationär im Krankenhaus behandelt. 2004 waren es über 130.000 Patienten. Seitdem sinken die Zahlen wieder, doch immer noch viele Menschen klagen über schlechten Schlaf.

Was ist guter Schlaf und warum ist er so dringend notwendig? (Video)

Die Funktionen des Schlafs werden immer noch untersucht. 2013 entdeckten Forscher das glymphatische System, das für die Ausschwemmung von überflüssigem und schädlichem Material verantwortlich ist.

Andere Studien konnten aufzeigen, dass Schlaf die Wundheilung fördert und zu einem besseren Stoffwechseldurchsatz führt. Zudem existiert die Hypothese, dass sich das Gehirn während des Schlafs von überflüssigen Informationen reinigt, Erinnerungen festigt und Gedanken sortiert.

Ein guter Schlaf ist also wichtig, um den Körper zu regulieren und eine gesunde seelische Verfassung zu gewährleisten. Dazu sollte der Schlafzyklus möglichst nicht unterbrochen werden.

Der besteht aus der REM-Phase (REM steht für Rapid Eye Movement) und den vorgelagerten Non-REM-Phasen:

Non-Rem-Phase 1 (Einschlafphase)

Der Schlaf ist sehr leicht, die Muskulatur ist teilweise noch leicht angespannt, die Frequenz der Hirnwellen verlangsamen sich.

Non-Rem-Phase 2 (Leichte Schlafphase)

Die Muskeln entspannen sich, die Körpertemperatur sinkt, Puls und Atmung werden gleichmäßig.

Non-Rem-Phase 3 (Tiefschlafphase)

Die Muskulatur ist nun vollends entspannt, die Augen sind ruhig, der Blutdruck fällt und die Atmung verlangsamt sich.

REM-Phase (Traumphase)

Der Name leitet sich von den schnellen Augenbewegungen ab, die bei Menschen in dieser Phase beobachtet werden. Die Muskelaktivität ist verringert, Atemfrequenz und Tiefe der Atemzüge sowie die geistige Aktivität stark erhöht.

Video: Naturmedizin bei Schlafstörungen | Natur-Docs | NDR

Was sind Schlafstörungen? (Video)

Das Wort Schlafstörung bezeichnet kein spezielles Krankheitsbild, sondern ist ein Sammelbegriff, unter dem alle Beeinträchtigungen des Schlafzyklus zusammengefasst werden, also Störungen beim Ein- oder Durchschlafen sowie beim Aufwachen. Diese Beeinträchtigungen führen dazu, dass die Nachtruhe als nicht erholsam empfunden wird.

Sie können temporär auftreten, aber auch chronisch sein und durch verschiedene innere und äußere Faktoren ausgelöst werden:

schlechte Schlafsituation

Eine zu laute, unruhige oder zu helle Umgebung sowie eine unbequeme oder zu kleine Matratze können das Ein- und Durchschlafen erschweren.

Verschiebung des Biorhythmus

Der wird zum Beispiel durch längere Reisen (Jetlag), durch die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit oder durch Schichtarbeit gestört.

Stress

Gedanken im Kopf drehen sich im Kreis und machen es unmöglich, abzuschalten.

Ein häufiger Faktor für Schlasfstörungen ist Stress ( Foto: Shutterstock-Prostock-studio )

Ein häufiger Faktor für Schlasfstörungen ist Stress ( Foto: Shutterstock-Prostock-studio )

Vorfreude

Sogar die Freude auf ein bevorstehendes Ereignis kann den Körper davon abhalten, einzuschlafen.

Körperfremde Substanzen

Die Einnahme von Medikamenten und Drogen stören den Schlaf und machen ihn im schlimmsten Fall unmöglich.

Ungleichgewicht im Hormonhaushalt

Schlafstörungen können auch auftreten, wenn sich der Hormonhaushalt im Körper verändert – zum Beispiel während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren.

schlechte Schlafhygiene

Schweres Essen, Alkohol- oder Nikotinkonsum unmittelbar vor dem Schlafengehen, Lesen auf dem Smartphone oder dem Laptop sowie Fernsehen sind ebenfalls nicht zuträglich.

Wird der Schlaf als nicht erholsam empfunden, kann sich das negativ auf Körper und Seele auswirken und die Leistungsfähigkeit in den Wachphasen stark beeinflussen.

Schlafentzug macht sich durch folgende Symptome bemerkbar:

  • Leistungsminderung
  • Erschöpfung
  • Schläfrigkeit
  • Schwächung des Immunsystems
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Verschlechtertes Sozialverhalten
  • Reizbarkeit
  • Angst
  • Ruhelosigkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Depression
  • Wesensveränderung

Video: Gesundheit! Schlafstörungen: Was tun? – BR Fernsehen

Wie können Schlafstörungen behandelt werden?

Es gibt viele Maßnahmen, die Betroffene selber durchführen können, um ihre Schlafqualität und damit ihr Wohlbefinden zu verbessern:

Veränderungen der Schlafumgebung

Die Anschaffung einer besseren Matratze ist vielleicht ein erster wichtiger Schritt. Diese sollte in einem Fachgeschäft unter Beratung und Probeliegen ausprobiert werden. Das gemütlichere Einrichten des Schlafzimmers sowie das ausreichende Lüften begünstigen ebenfalls die Schlafqualität.

Verzicht auf aktivierende Ablenkungen

Fernseher und Smartphones haben eine aktivierende Eigenschaft und sind schlechte Begleiter für einem gesunden Schlaf. Das Lesen eines Buches ist hier die bessere Alternative.

Anpassen des Lebensstils

Der Name leitet sich von den schnellen Augenbewegungen ab, die bei Menschen in dieser Phase beobachtet werden. Die Muskelaktivität ist verringert, Atemfrequenz und Tiefe der Atemzüge sowie die geistige Aktivität stark erhöht. (Foto: Shutterstock-  Fer Gregory )

Der Name leitet sich von den schnellen Augenbewegungen ab, die bei Menschen in dieser Phase beobachtet werden. Die Muskelaktivität ist verringert, Atemfrequenz und Tiefe der Atemzüge sowie die geistige Aktivität stark erhöht. (Foto: Shutterstock- Fer Gregory )

Der Konsum von Nikotin und Alkohol sowie von schwerem Essen unmittelbar vor dem Schlafengehen sollte abgeschafft werden. Auch die Bewältigung von Stress im Alltag sowie das Angewöhnen eines festen Schlafrhythmus ist bei Schlafstörungen mehr als sinnvoll. Generell ist eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Vitaminen, zum Beispiel aus Obstsäften, ist empfehlenswert.

Akupressur

Die Therapieform entstand Anfang des 20. Jahrhunderts in Japan und wird für die Behandlung seelischer wie körperlicher Beschwerden empfohlen. Durch gezielten Druck mit der Hand oder dem Finger auf bestimmte Stellen werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Linderungen können bereits Minuten nach der Behandlung spürbar sein.

Entspannungstechniken

Meditation hilft ebenfalls dabei, zur Ruhe zu kommen. Auf Youtube gibt es zahlreiche kostenlos zur Verfügung stehende Meditationen, die sich mit dem Thema Schlafstörungen beschäftigen:

Lassen Sie eine Antwort hier